Antje Eberhardt geht in den Ruhestand

Ende Juli tritt Frau Eberhardt in den wohlverdienten Ruhestand.

Am 1. Juni werden die Gemeinden Baumschulenweg, Johannisthal und Treptow sowie der Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree sie im Rahmen des Sommerfestes  der Gemeinden Baumschulenweg und Johannisthal feierlich aus ihrem Dienst als Katechetin verabschieden.

Über ein Vierteljahrhundert, genau genommen 27 Jahre, war Frau Eberhardt Katechetin in Baumschulenweg, rund sechs Jahre in Johannisthal. In dieser Zeit haben unzählige Kinder ihre Christenlehre besucht und so Kirche und Gemeinde kennengelernt. Dabei wirkte sie integrierend über die Grenzen der Gemeinde hinaus und nahm alle Kinder „ohne Ansehen ihrer Person“ auf, so beispielsweise Flüchtlingskinder, die eine Zeitlang gegenüber dem Gemeindehaus wohnten. Frau Eberhardt gestaltete die Christenlehre mit hohem Engagement, viel Kreativität, Neugier und Ehrlichkeit, wofür Kinder und Eltern sie sehr schätzten. Die Kinder lernten zum Beispiel Geschichten aus der Bibel nicht nur als Text kennen. Vielmehr wurde nachgespielt, nachgebaut, nachempfunden. Mit den älteren Christenlehre­kindern führte sie regelmäßig Projekte durch. So stellte sie beispielsweise neben dem Christentum die verschiedenen Religionen Judentum und Islam vor, deren Beschäftigung dann in dem Besuch einer Synagoge und einer Moschee sowie Museen gipfelten. Im Ergebnis entstand eine Zeitung, in der die Kinder ihre Eindrücke unter dem Motto „Was glauben wir, was glauben andere“ dokumentierten. Einen besonderen Stellenwert nahm ihr Engagement für Palästina und der Kontakt zur evangelischen Schule Beit Sahour ein. Dabei organisierte sie gegenseitige Besuche.

Alljährlich führte sie mit den Kindern zu Weihnachten anspruchsvolle, kreative Krippenspiele auf, die sie selbst schrieb und deren eigens hergestellte Kulissen immer wieder beeindruckten. Mitunter entlockte sie den Jungen und Mädchen erstaunliche schauspielerische Talente. Sie achtete aber stets darauf, dass alle Kinder, ob groß oder klein, eine Rolle spielen konnten (und wenn sie noch etwas dazu erfand). Überhaupt galt ihre Liebe dem Theaterspiel. Sie inszenierte unzählige Theaterstücke, mal als Theater in der Kiste, mal als Schattentheater, mal als klassisch gespieltes Stück. Und so kamen die Gemeinden in den Genuss zahlreicher Theateraufführungen, die auch auf kreiskirchlicher Ebene Beachtung fanden. An die Aufführung von „Momo und die grauen Herren“ nach dem Kinderbuch von Michael Ende oder „Mio mein Mio“ und die „Brüder Löwenherz“ nach den Romanen von Astrid Lindgren sei hier erinnert. In den letzten Jahren drehte sie mit ihrer Begeisterung und der der Kinder und Eltern Filme, die immer wieder die von Gott erschaffene Natur zum Thema hatten, so zum Beispiel der letzte Film „Das Geheimnis der Waldkinder“.

Fast jeden Sommer bot Frau Eberhardt eine Kinderrüste in die nähere (oder auch weitere) Umgebung an, die geprägt war von „miteinander leben – singen, basteln, spielen und lachen“ und sich großer Beliebtheit – auch bei den mitfahrenden Erwachsenen – erfreute. Neben der Christenlehre bot Frau Eberhardt regelmäßig Keramikkurse für Kinder, Erwachsene und Familien an. Dieses auch übergemeindliche Angebot fand in Baumschulenweg viele AnhängerInnen. Die BesucherInnen teilten mit ihr die Leidenschaft für das Töpfern – mit eigenen Händen etwas formen und gestalten. Lesenächte, in denen die Kinder im Gemeindehaus übernachteten, viele schöne Bastelstunden und mehrtägige Kreativrüsten für Kinder und Erwachsene rundeten das Angebot ab. Bei all ihrem Wirken in den Gemeinden hielten „ihre Kinder“ ihr jahrelang die Treue.

Am 1. Juni verabschieden die Gemeinden und der Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree Frau Eberhardt aus ihrem Dienst und danken ihr für die vielen schönen Jahre als Katechetin unserer Gemeinden. Und – wie könnte es anders sein – verabschiedet sich Frau Eberhardt mit dem Theaterstück „Ronja Räubertochter“ von ihrer Arbeit hier.

Wir wünschen Frau Eberhardt für den kommenden neuen Lebensabschnitt alles Gute und Gottes Segen.

Silke Ollenburg-Günther, Dietlind Hinz und Heike Pudler