Auf zu Spu(ü)ren –
Gemeinsames Familienwochenende in Mötzow (Brandenburg)
Spuren begleiten unser Leben. Wir gehen auf Spuren von anderen, manchmal gern, manchmal weniger. Jeder hinterlässt auch Spuren. Die Spuren Gottes versuchen wir immer wieder zu entdecken und zu spüren.
Um Spuren und Spüren ging es am gemeinsamen Familienwochenende Mitte September der Gemeinden Baumschulenweg und Johannisthal in Mötzow (Brandenburg). Schon Tradition war der Ausflug nach Brandenburg (Stadt) am Samstagvormittag, wo wir in der Nikolaikirche Andacht hielten und das vor Gott brachten, was uns beschwert, aber auch erfreut. Im Anschluss konnte, wer wollte, durch die Stadt laufen und auf den Spuren der Geschichte wandeln.
Gemeinsam trafen wir uns wieder in der Begegnungsstätte Mötzow. Mittels einer „Zeitreise“ verschlug es uns in biblische Zeiten und wir folgten dem Propheten Elia auf den Berg Hermon. Er suchte Gott und wollte ihn spüren. Aber kein Erdbeben, kein Sturm, kein Feuer ließ ihm Gott erscheinen. Erst in der Stille hörte er Gottes Stimme.
Nach einer langen Mittagspause, die manche zum Nickerchen, andere zum Bootfahren nutzten, setzten wir Erwachsene uns in einer Runde mit Pfarrer Kähler zusammen und spürten jeder von uns den vergangenen Tagen nach. Wie kommt jeder von uns in so ein Wochenende? Welche Eindrücke und Erlebnisse von der Arbeit, der Familie, von Begegnungen tragen wir mit uns, wenn wir uns Mötzow zusammenfinden. Diesen Fragen gingen wir nach, um dann zu überlegen, welche Spuren von unseren Eltern eigentlich bei uns zu Hause sichtbar, fassbar sind. Eine Frage, über die einige von uns noch nie bewusst nachgedacht hatten. Interessant sich dessen klar zu werden, ob und wenn ja, welche Gegenstände von Vater und Mutter wir in unseren vier Wänden hüten. Und was bedeutet das…
Welchen und wessen Spuren wir gern folgen in unserem Leben und welchen nicht, darüber tauschten wir uns abschließend aus. So manche Spurlegung begann in der Kindheit, aber auch neuere Spuren, die dem letzten Urlaub entstammten, sind es manchmal wert, weiter verfolgt zu werden. Und wer kann sagen: da sind Spuren Gottes in meinem Leben? Und welche Spuren habe ich schon gelegt und welche möchte ich am Ende hinterlassen?
Ein wärmendes Lagerfeuer spürten wir am Abend und die Freude zusammen zu sein, zu reden und zu schweigen.
Am Sonntag kamen wir noch einmal zur gemeinsamen Runde zusammen, meditierten über Bilder von Spuren, seien es Wasser-, Sand- oder Schneespuren. Oder Furchen in Gesichtern von Menschen oder Händen. Spuren können viel erzählen. Die Kinder bastelten derweil und spielten Spiele.
Kinder und Erwachsene haben auch zusammen gespielt und gesungen.
Auf Spurensuche begab sich unsere Gruppe am Ende des Wochenendes. Das Suchen und Finden eines Schatzes ist immer ein lohnendes Ziel. So war es auch wieder. Und lohnend war auch das Wochenende, dem wir gedanklich noch lange nachspüren werden.
Elisabeth Schnell