
HilfsWaise Waisenkinder in Äthiopien e.V.
c/o Erdmute Krafft
Walther-Rathenau-Str. 91
15834 Rangsdorf
Tel. : 033708/30194
eMail : HilfsWaise@t-online.de
www.HilfsWaise.de
Liebe Spender und liebe Paten,
schon mehrmals wurden wir von besorgten Paten nach dem Befinden unserer Kinder gefragt – und wie es hinsichtlich Corona in Äthiopien aussieht. Zunächst : Allen Kindern geht es gesundheitlich gut – und wohl auch den Betreuern. Diese Nachricht haben wir nach langem Warten aus den Waisenhäusern bekommen. Ein großes Problem ist natürlich, dass die Kinder nicht in die Schule gehen können und die Studenten sind schnell aus den weit entfernten Universitäten nach Hause gekommen, damit sie die letzten Transportmöglichkeiten nicht verpassen. Das selbständige Lernen ist nicht vergleichbar mit den Möglichkeiten der Schüler in Deutschland. Es fehlen einfach die technischen Voraussetzungen.
Äthiopien gilt als Hochrisikoland. Bei einem ungebremsten Covid-19-Ausbruch wären soziale, politische und ökonomische Folgen größten Ausmaßes zu erwarten. Und das Gesundheitssystem wäre dem gar nicht gewachsen. Die niedrigen Infektionszahlen scheinen unglaubwürdig, denn umfangreiche Tests sind gar nicht möglich. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt. Der neue Premierminister Abiy Ahmed musste innerhalb der letzten vier Monate das dritte Mal den nationalen Notstand ausrufen. Nun vorerst für fünf Monate. Nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen immer neuer ethnischer Auseinandersetzungen, die das Land in den Ausnahmezustand versetzen. Fast alle Geschäfte sind geschlossen, Verkehrsmittel fallen aus oder dürfen nur halb besetzt werden. Das verdoppelt die Ticketpreise. Die wenigen Händler, die noch ihre Ware anbieten können, lassen sich das gut bezahlen. Mit 22,6 % erreichte die Inflationsrate im März den höchsten Stand seit sechs Jahren. Das Leben in Äthiopien ist nun noch schwerer geworden. Das hat uns auch veranlasst, bisher 10.000,- € als Corona-Hilfe an die Waisenhäuser zu schicken. Vielen Dank allen, die uns das mit ihren Spenden ermöglicht haben !
Anschließend schicken wir Ihnen die letzte Nachricht vom 25. Juli aus den Heimen in Harar und den beiden Klöstern Melka Jebedu und Sebeta.
Eine Bitte haben wir noch in eigener Sache. Auch an HilfsWaise e.V. geht Corona nicht spurlos vorbei. Der Spendeneingang ist dünner geworden, und seit acht Monaten haben wir mehrere nicht vermittelte Kinder, für die wir noch keine Paten finden konnten. Deren Lebensunterhalt müssen wir zwangsläufig aus Spendenmitteln finanzieren.
Das geht zulasten unserer Projektarbeit. Bitte sagen Sie das weiter, wo Sie können. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Spender und Paten am allerbesten für unsere Sache werben können. Denn sie wissen, wovon sie reden.
Bleiben Sie alle wohlbehalten – und uns weiterhin wohlgesonnen!
Ihre Erdmute Krafft für das HilfsWaise-Team
Spenden:
IBAN: DE35160500003641023644
BIC: WELADED1PMB
Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam
E-Mail vom 25. Juli aus Harar:
… Gott sei Dank, wir sind in Sicherheit. Ich entschuldige mich für die Verzögerung, da es schwierig war, die Nachricht zu erhalten, da es aufgrund der Unruhen in unserem Land vier Wochen lang kein Internet gab. Wir beten immer um die Gnade unseres Gottes, damit wir vor dem Coronavirus verschont bleiben, der unsere Welt plagt. Denn neben der lebensbedrohlichen Situation verursacht die sozioökonomische Krise viele Probleme. Basierend auf Prävention hat unser Zentrum begonnen, neuen Praktiken zu folgen, die in den letzten Monaten angewendet wurden. Nur die Angestellten, die in direktem Zusammenhang mit den Kindern arbeiten, sind im Heim. Das restliche Personal muss zu Hause bleiben. Zum Beispiel kochen die großen Mädchen jetzt selbst das Essen. Und das Verwaltungspersonal arbeitet nur morgens 3 Tage in der Woche. Die Schule ist vollständig geschlossen, und es wurde bisher keine Alternative von der Regierung angeboten. Aber die College-Studenten versuchen, der Website Seite für Seite zu folgen. Unsere Mühle arbeitet sehr sorgfältig und unter Berücksichtigung der Hygieneregeln. …
Gott segne Euch alle !
Yehunsew, Heimleiter