Wie können wir heute den Reformationstag erleben?
Die Einkaufszentren in Berlin sind gut besucht an diesem Tag. In Berlin ist Arbeitstag, in Brandenburg Feiertag. In Berlin finden abends und in einigen Gemeinden vormittags (für Schulkinder) Gottesdienste statt. Häufiger als Gottesdienstbesucher wird man aber abends Kinder auf den Straßen treffen, die verkleidet sind und Halloween feiern wollen.
Der Reformationstag ist gesetzlicher Feiertag in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Angestellten im Konsistorium unserer Landeskirche haben arbeitsfrei. Andere kirchliche Angestellte arbeiten, wie die übrigen Arbeitnehmer in Berlin und den anderen Bundesländern auch. Ein großes Reformationsfest wird in der Lutherstadt Wittenberg gefeiert. Es gibt neben Festgottesdiensten zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge, „Mit Luther essen“, Ausstellungen und auch um 22.00 Uhr eine “Öffentliche Eventführung zu Halloween“.
Was kann nun der Reformationstag für uns evangelische Christen heute noch sein?
Natürlich ist es die Erinnerung an Luthers 95 Thesen und den Beginn der Reformation. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat folgendes dazu formuliert:
Der Reformationstag erinnert neben der Historie auch an die bis heute wertvollen Grundlagen des evangelischen Glaubens: Luthers großartige Entdeckung von der bedingungslosen Rechtfertigung des Sünders vor Gott entlastet uns davon, unser Heil selbst machen zu müssen. Wir dürfen uns Gottes Liebe und Barmherzigkeit anvertrauen und müssen sie uns nicht durch eigene Taten verdienen. Als Martin Luther im Anschluss an Gedanken des Apostels Paulus und des Kirchenvaters Augustin eines Tages diese Erkenntnis gewonnen hatte, war es ihm als sei „die Pforte des Paradieses aufgetan“. Sie steht auch für uns Heutige offen! Darauf weist uns besonders der Reformationstag am 31. Oktober hin.
Einen, wenn auch nicht arbeitsfreien, aber dennoch gesegneten Reformationstag wünscht Ihnen
Andreas Griese.