Hans-Jürgen Fredrich

„HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Psalm 26,8)

1404_HansJuergenFredrichHans-Jürgen Fredrich ist am 23. Februar 2014 gestorben. Er wurde am 7. März auf dem Städtischen Friedhof Adlershof beigesetzt. Als Katechet und Gemeinde­pädagoge, als Religionslehrer und als Prediger hat er in einigen Gemeinden im ehemaligen Stadtbezirk Treptow gewirkt. Die Friedenskirche in Niederschöneweide war die Kirche seiner Kindheit und Jugend. In Adlershof hat er lange gewohnt und gearbeitet.

In Johannisthal hat er lange Christenlehre gegeben und die Junge Gemeinde geleitet. In den Kirchen in Müggelheim und in Schmöckwitz hat er bis zuletzt Gottesdienste geleitet. In Treptow hat er als Katechet gearbeitet.

Wenn er mir von den Kirchen erzählt hat, in denen er Gottesdienste hatte, dann hat er von den Pfarrerinnen und Pfarrern dieser Kirchen erzählt, von den Menschen, die dort Kirchdienst gemacht haben, Orgel gespielt haben. Und er hat von den Mitgliedern „seiner“ Jungen Gemeinden erzählt, die er dort im Gottesdienst wieder getroffen hat. Die Kirche als Ort der Gemeinschaft, das war ihm wichtig.

Hans-Jürgen Fredrich wurde nach seiner Schulzeit Lehrer (Junglehrer nannte man das damals). Wegen seines Engagements in der Jungen Gemeinde hat er seine Stelle verloren und hat sich dann im Seminar für kirchlichen Dienst zum Katecheten ausbilden lassen. Als Katechet hat er dann gearbeitet und wurde ein Lehrer der Kirche. Als Lehrer hat er sich immer verstanden. Hier in Treptow hat er mit seiner Christenlehre und seinem Konfirmandenunterricht ganze Generationen geprägt.

Immer wieder werde ich auf Herrn Fredrich angesprochen von Menschen, die ent­we­der selbst bei ihm Unterricht hatten oder deren Kinder bei ihm waren. Dass er Lehrer war, hat sich auch darin gezeigt, wie  wichtig ihm der Religionsunterricht in der Schule war.

1990, als das möglich wurde, hat er als Leiter die Arbeitsstelle für den Religionsunterricht in Treptow aufgebaut. Manche haben mir erzählt, wie er vor 1989 vor der Bouché-Schule stand, um die Kinder zur Christenlehre abzuholen. Er hat sich sichtbar gemacht, er hat Kirche sichtbar gemacht. Dabei war er eigentlich nie agitatorisch. Sein Glaube hatte eine gewisse robuste Selbstverständlichkeit. Ich glaube, es war diese Selbstverständ­lichkeit im Glauben mit der er Gemeinschaft gepflegt und gefördert hat.

Welche Hoffnung haben wir im Angesicht des Todes? In einer Monatsspruch­auslegung vom März 2013 hat er es selbst so geschrieben: „Das ‚ganz andere‘, das nicht mehr alltäglich-menschliche Leben wartet auf Christen in Gottes ewiger Welt. Sie dürfen sich darauf freuen. Alle gehen ihm entgegen. Und zwar so, dass etwas davon schon in der menschlichen Alltäglichkeit zum Spüren, zum Hören, zum Weitersagen kommt. Christen brauchen nicht die Hände in den Schoß zu legen und untätig zu warten“. Hans-Jürgen Fredrich hat sehr tätig gewartet. Jetzt lebt er in Gottes ewiger Welt.

Paulus Hecker (Pfarrer in Treptow und Niederschöneweide)