Man kann schon von einer Tradition sprechen, wenn Herr Wolfgang Prietsch aus Baumschulenweg und der Flötenkreis aus Johannisthal unter dem Dirigat von Herrn Fehlandt in die nähere Umgebung von Berlin aufbrechen und mit in Gemeinden auftreten. Diesmal machten wir uns am Pfingstmontag 2016 auf den Weg. Begonnen hatte alles mit einer ersten Veranstaltung in Johannisthal im April 2012. Diese kam gut an, und Herr Prietsch war so begeistert von dem guten Miteinander, dass er den Vorschlag machte, mit gleichartigen Programmen auf Reisen zu gehen.
So waren wir seither jedes Jahr an einem anderen Ort – in der Reihenfolge Petkus, Motzen, Frankfurt/Oder. Die Organisation der Fahrten meistert stets souverän Herr Prietsch.
In diesem Jahr führte uns der Weg nach Klein Glienicke. Dort existiert eine wunderschöne Kapelle. Einst als Winterkirche durch den Schlossbaumeister Reinhold Persius erbaut und 1881 eingeweiht, war sie schon von Anfang an ein Ort der Musen.
Nach dem Mauerbau 1961 lag sie aber direkt an der Grenze zu Westberlin, und nach zwei erfolgreichen Fluchtversuchen durch einen Dachdecker und einen Orgelbauer wurden die dringend erforderlichen Instandhaltungsarbeiten an dem Gebäude auf Geheiß der DDR-Behörden eingestellt. Das Gebäude verfiel. Dank eines Fördervereins wurde nach der Wiedervereinigung für 2,5 Mio. DM die Kapelle wieder hergestellt.
Es ist ein echtes Kleinod geworden und durchaus einen Besuch wert, nicht zuletzt bei einer der vielen dort stattfindenden Veranstaltungen. Herr Prietsch trug wieder aus seinem reichen Fundus – der Jahreszeit entsprechend – eigene Frühlingsgedichte sowie kleine Geschichten, u.a. zu unserem Umgang mit der Umwelt, vor, der Flötenkreis bot Musik aus Renaissance- und Barockzeit. Freundlicher Applaus belohnte uns, und da der Erlös des Nachmittags der weiteren Pflege des Kirchleins dient, hoffen wir natürlich, dass ein erkleckliches Sümmchen eingekommen ist. Wohin uns Herr Prietsch im nächsten Jahr wohl führt, fragt sich an dieser Stelle
Bernd Wulff.