Posaunenchor

Wie lange wird es unseren Posaunenchor noch geben?

Am Tag der Himmelfahrt Christi feierten wir in Johannisthal einen regionalen open-air-Gottesdienst. Viele Gemeindeglieder haben sich darüber gefreut, dass die Posaunen dabei mitwirken. Aber wie lange wird es uns noch geben?

Auch diesmal ging es nicht ohne „Aushilfskräfte“. Aber wer macht sich darüber schon Gedanken…? Vor mehr als 10 Jahren fusionierten die Posaunenchöre von Treptow und Johannisthal. Denn keiner der beiden Chöre konnte noch alleine existieren. Beiden fehlt es an Nachwuchs. Dabei haben wir die Musikschulen in Johannisthal und Adlershof fast vor der Haustür. Außerdem bietet der Posaunenwart unseres Kirchenkreises ebenfalls Unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene an, dazu auch Rüstzeiten. Was helfen diese Angebote, wenn sie von Kindern und Heranwachsenden nicht genutzt werden?

Ich selber habe mit 30 Jahren das erste Mal ein Blasinstrument in der Hand gehabt, meine Frau erst mit 40 Jahren, unsere Kinder mit 8 bis 10 Jahren.

Ermutigend war, dass vor einer Woche ein Mann bei uns erschienen, der es nach 25 Jahren „Abstinenz“ mit seiner Trompete noch einmal versuchen will. Ich möchte jetzt nicht länger ausführen, wie wichtig musische Bildung in Kirche und Gesellschaft für unsere Kultur ist, damit wir als Menschen in Harmonie und Einklang miteinander leben können. Es wäre schade, wenn unser Posaunenchor durch Alter, Tod, Wegzug oder gar Desinteresse am Musizieren allmählich eingeht. Aus langer Erfahrung weiß ich, dass das Erlernen von Blechinstrumenten längst nicht so schwer ist, wie sich das so manch einer vorstellt. Das meint jedenfalls der älteste aktive Bläser in unserem Posaunenchor…

Eberhard Iskraut