Was wir vom ewigen Leben erhoffen (Leserzuschrift)

Glauben und Verstehen

So wie Gott ewig ist, ist das Leben ewig, denn Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde.

Wie sich der Einzelne das ewige Leben vorstellt, hängt – so glaube ich – davon ab, welche individuellen Erfahrungen im Leben gemacht wurden und welche Leitgedanken des Glaubens durch die Kirche vermittelt und angenommen wurden.

Mir wurde einmal vorgehalten, dass ich wenig Glauben hätte, weil ich nicht einverstanden war, dass in Gott ruhen etwas Schönes ist. Ewiges Leben – nicht Ruhen – ist meine Hoffnung.

Seit mir bewusst ist, dass der Wille Gottes unendlich ist, nicht erkennbar und alle Möglichkeiten und Pläne Gottes offen gehalten sind, bleibt mir nur das Wünschen übrig und die Hoffnung, dass dieses Wünschen dem Willen Gottes entsprechen möge.

In den Märchen hat einer immer drei Wünsche offen, so wünsche ich mir im ewigen Leben:

  • ein Schutzengel zu sein.
  • dass ich helfen darf, alle Erkenntnis über die notwendigen Wege der Menschen auf der Erde an die Menschen zu senden.
  • dass Gott die Tötungshemmung für alle Menschen nachträglich erschafft, dann wäre es nicht mehr möglich, dass ein Mensch den anderen tötet, es gäbe keine Kriege mehr und wir wären dem Frieden näher.

Sieht das so aus, als wollte ich Gottes Pläne durcheinander bringen? Sieht es so aus, als bezweifle ich die Vollkommenheit von Gottes Entscheidungen? So soll es nicht gesehen werden. Ich glaube, dass Gott auch streitbare Engel braucht.

Petra Gäbler
Berlin, 23.03.2012