Als die Frauen des Weltgebetstags-Komitees aus England, Wales und Nordirland den diesjährigen Gottesdienst vorbereiteten, konnten sie nicht ahnen, in welcher brisanten Lage die Weltgebetstags-Gottesdienste in diesem Jahr gefeiert werden. Als wir unseren ökumenischen Gottesdienst hier in Johannisthal gemeinsam mit den Frauen der katholischen Gemeinde vorbereiteten, standen bei der Organisation noch die Pandemiebedingungen im Vordergrund.
Kurz sollte der Gottesdienst werden. Die Landesvorstellung musste entfallen, ebenso das anschließende traditionelle Buffet mit den jeweils landestypischen Speisen und Getränken.
Kritische Themen der Frauen: Armut, Angst vor (häuslicher) körperlicher und sexueller Gewalt, Ausgrenzung aufgrund von Behinderung, Alter, ethnischer Herkunft oder sexueller Orientierung, wurden beispielhaft an konkreten Lebensgeschichten deutlich. Hoffnungsvolle Wege aus der ausweglos scheinenden Situation entdeckte jede von ihnen durch Gebet, Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und Glauben – jede auf ihre Weise.
Der Bibeltext aus Jeremia 29, die Verbannung der Menschen aus Jerusalem und Verschleppung nach Babel wies den Weg durch Gottes Zusage: „Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, werde ich euch hören.“ Jeremia 29, 12.
Unsere Fassungslosigkeit über den Krieg in der Ukraine, über die noch immer steigende Zahl der Schicksale durch Gewalt, Krieg und Zerstörung haben wir in unseren Gebeten in diesem bewegenden Gottesdienst hineingenommen.
Anschließend bei Scones und Tee draußen vor der Kirche gab es einen regen Austausch mit dem Hinweis auf konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für die Menschen aus und in der Ukraine.
Die Weltgebetstags-Bewegung ist etwas Besonderes. Es braucht wohl einen Anlass, dass wir zusammenkommen, voneinander hören, von anderen hören und die Energie spüren, die aus dieser Bewegung durch die Gemeinschaft wächst. Dankbar für die ökumenische Gemeinschaft im Vorbereiten und Feiern spüren wir die Verbundenheit – den Zukunftsplan: Hoffnung.
Antje Gobel