Archiv der Kategorie: Kirchengeschichte

Zeitzeugen des Mauerbaus gesucht

Bild: Bundesarchiv, Bild 183-88574-0004 / Stöhr / CC-BY-SA 3.0

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, so Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 zur Journalistin der Frankfurter Rundschau Annamarie Doherr, und dann wurde sie doch gebaut – die Grenze, die das Land und die Mauer, die Berlin teilte, am 13. August vor 60 Jahren. Menschen wurden getötet, Familien zerrissen, Karrieren gewaltsam beendet. Für viele ist unser Land immer noch geteilt – Spätfolge des Mauerbaus.

Wir wollen im Kirchenkreis an diesen Tag erinnern, mit allem Ernst und Respekt vor den Opfern, aber doch mit Freude darüber, dass diese Mauer nun nicht mehr steht.

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Martin Luther

Heute vor genau 500 Jahren: Luther in Worms

Das wäre allemal ein Anlass zum Feiern gewesen: Am 18. April 1521 stand der eigentlich völlig unwichtige Mönch Martin Luther vor Kaiser und Reich, auf dem Wormser Reichstag. Der Verhandlungsgegenstand bzw. die Person stand nicht einmal auf der Tagesordnung, der Punkt wurde eingeschoben und im Nebenraum abgehandelt. Doch heute wissen wir von diesem Reichstag, weil diese Nebensache dort zur Verhandlung kam.

Es gibt verschiedene Angaben darüber, wann aus dem Mittelalter die Neuzeit wurde. Was war der Knackpunkt: Gutenberg und der Buchdruck, Kolumbus und die neue Welt, Kopernikus mit der Sonne und nicht mehr der Erde im Mittelpunkt? Der Auftritt Luthers auf dem Wormser Reichstag war in seiner Wirkung eine Zeitenwende, vielleicht tatsächlich die entscheidende. Nicht durch unmittelbaren Folgen, Beschlüsse, sondern weil mit diesem unerhörten Auftritt etwas begann, was nicht mehr aufzuhalten war und die so festgefügt scheinende Welt aus den Angeln hob und verändert hat. Und damit meine ich nicht die theologischen Sachverhalte, die vordergründig verhandelt wurden.

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