Aus unserem Kirchenkreis erreicht uns folgender Aufruf den ich hiermit gerne weiterleite:
„Es geht um den Volksentscheid ‚Berlin 2030 klimaneutral‘, der am 26. März stattfindet. Uns allen ist klar: Um das 1,5 Grad Ziel zu halten, müssen wir so schnell wie möglich klimaneutral werden – und zwar deutlich früher als das bisherige gesetzliche Ziel 2045. In Berlin haben wir in den letzten Jahren bereits viel erreicht, um die Energie-, Wärme- und Verkehrswende zu beschleunigen. Doch der Weg zur Klimaneutralität ist noch lang und uns ist klar, „früher ist alles besser“. Umso wichtiger ist es, den Druck zu erhöhen, um noch schneller zu werden – und genau das würde ein erfolgreicher Volksentscheid tun. Damit der Volksentscheid erfolgreich ist, müssen mindestens 25% der Wahlberechtigten teilnehmen – und davon mehr als 50% mit „Ja“ Stimmen. Da der Volksentscheid nicht an einem regulären Wahltermin stattfindet, kann das Quorum eine große Hürde sein.
Deshalb: Stimmen Sie nicht nur selbst ab, sondern bewegen dazu Ihre Familien und Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Nachbar*innen und Gemeindeglieder es zu tun. Und erinnern sie daran: Am Ende kann es auf jede Stimme ankommen – wie die Wiederholungswahl eindrücklich bewiesen hat.
Ein erfolgreicher Volksentscheid „Berlin 2030 klimaneutral“ wäre ein Meilenstein auf dem Weg zu einer grünen und lebenswerten Hauptstadt! Bitte setzen Sie sich dafür ein. Ich schließe mit einem Vers aus dem ersten Buch Mose (Genesis): „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“
Lassen Sie uns zur Bewahrung beitragen!
Es grüßen Sie freundlich
Christopher Duhnsen (Klimakümmerer des Kirchenkreises) und Hans-Georg Furian (Superintendent)“
an diesem bedrückenden Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine gibt es nach langer Pause wieder etwas von der Notunterkunft zu berichten und damit verbunden mehrere Bitten um Hilfe:
Nachdem die Notunterkunft die letzten Monate als „erweitertes Wohnzimmer“ noch vereinzelt Menschen eine Übernachtungsmöglichkeit geboten hatte (und noch häufiger als „letzte Möglichkeit“ doch nicht gebraucht wurde), geht dieses Angebot nun zu Ende: Die Sanierungsplanungen für das Haus sind endlich soweit, dass die (Vor-)Arbeiten beginnen und damit müssen die Räume leergezogen werden.
Wer fasst mit an?
Am 8. März wollen wir uns nach genau einem Jahr wieder treffen, um das, was wir damals aufgebaut haben, wieder abzubauen. …
Eine kraftvolle Jahreslosung, die gut für sich selbst stehen kann. Mit diesem starken Satz spricht eine ägyptische Sklavin zu dem Gott Israels. So ist unser Gott, das ist bis heute sein Wesen: Ein Gott, der mich, der dich sieht. Was für eine wunderbare Zusage, die uns 2023 begleitet!
Und doch: Manchmal lösen gerade solche positiven Aussagen Fragen aus. Siehst du auch mich, Gott? Ich habe nicht den Eindruck. Redest du mit mir? Ich höre so wenig. Ermutigung und Enttäuschung liegen manchmal nah beieinander.
Für mich wird dieser fast zu schöne Satz krisenfester, wenn ich ihn in seinem Kontext lese: Als Höhepunkt einer Geschichte, die in knappen Worten viel Schmerzhaftes erzählt. Viel Leid, das erduldet und einander angetan wird. Da ist eine Frau, die jahrelang auf Kinder gehofft hat und jetzt resigniert sagt: Gott hat mir verwehrt, zu gebären. Die ihrem eigenen Mann daher eine Zweitfrau zuführt, ihre Sklavin. Sarai heißt sie da noch, und ihr Mann Abram. Die Sklavin, Hagar, wird nicht nach ihrer Meinung gefragt. Sie wird von Sarai und Abram auch nie mit Namen genannt, immer nur als „Sklavin“ bezeichnet. Und als sie, bald schwanger, auf ihre kinderlose Herrin herabsieht, wird sie von Sarai mit Abrams ausdrücklicher Erlaubnis gedemütigt.
In all den großen Themen, unerfüllter Kinderwunsch, Zwangsheirat, Eifersucht, gibt es ein stilleres Leitmotiv, das der Erzähler durch seine Wortwahl hervorhebt: Wie sehen wir einander an – und was lösen wir damit aus? Die Schwangere sieht auf die Kinderlose herab, die Herrin ist plötzlich „wie Nichts“ in den Augen ihrer Sklavin. Sarai ist davon so getroffen, dass sie sich bei Abram die Erlaubnis holt, mit Hagar zu tun, was „gut in ihren Augen ist“. Gut in Sarais Augen ist es, die Sklavin so zu demütigen, dass sie erkennt, wo ihr Platz ist: ganz unten. Die Augen anderer machen mich klein: Diese Erfahrung teilen beide Frauen. Wenn Blicke töten könnten…, sagen wir. Nicht selten erleben wir, wie wahr das Sprichwort ist. Wie schmerzhaft es ist, übersehen zu werden. Wie demütigend es sein kann, wenn meine Schwachstellen ausgeleuchtet werden, mein Versagen, meine wunden Punkte. Kein Wunder, dass die meisten Menschen beides kennen: Den großen Wunsch, gesehen zu werden – und die Angst davor.
Und wie reagiert Hagar? Sie flieht, so weit sie kann, sie rennt in die Wüste. Ein doppeldeutiges Bild: Nach dem Schmerz kommt der Rückzug in die Einsamkeit und Leere. Aber dort ist sie nicht lange allein. Ein Engel sieht sie und fragt: Wo kommst du her und wo gehst du hin? Eine alltäglich anmutende Frage wird an dieser Stelle zu einer existentiellen. Hagar schildert ihre Situation und nach dem Gespräch ist Hagar wieder guter Dinge. Sie bekommt die Verheißung, dass durch sie ein großes Volk hervorgeht und das gibt ihr Kraft, die Tiefen und die Schmach zu überstehen.
In dem Moment, in dem Hagar angesprochen wird, ist sie angerührt, Gott ist ihr begegnet. Er hat sie angesprochen, er hat sie gehört und er hat sie gesehen.
Es ist ein Sehen, das versteht und Mut macht. Im Nachhinein weiß sie, dass sie nicht allein war in der Dürrezeit ihres Lebens und dass sie immer gesehen wurde. Hagars Gotteslob in dieser ergreifenden Erzählung in 1. Mose 16 klingt nach, bis heute.
Wir haben einen Gott, der uns ansieht. Auch wenn wir seine Wege für uns manchmal nicht verstehen. Auch wenn unsere gut durchdachten Pläne manchmal nicht aufgehen und wir dazu neigen, unsere eigenen Ideen als letzte Möglichkeit zu sehen. Wenn alles aussichtslos erscheint, dann ist er immer noch da und öffnet einen Lebensraum, der in die Weite führt.
– Konstituierende GKR-Sitzung – Wahl des Vorsitzenden – – Einsetzung Ersatzälteste – Bildung von Ausschüssen und Arbeitsgruppen – Klimaabgabe – Gemeindeversammlung –
Mitten im Advent fand die konstituierende und damit erste Sitzung des neu gewählten GKR statt. Nach einer gemeinsamen Mahlzeit zur Einstimmung wurde in erster Amtshandlung Dr. Matthias Krüger zum Vorsitzenden gewählt. Wir danken ihm für seine Entscheidung zu kandidieren und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihm in dieser neuen Funktion. Er wird zudem weiterhin Wirtschafter kraft Amtes bleiben.
Nach einer allgemeinen Einführung zu den Aufgaben des Ältestenamtes und Verschwiegenheitspflichten durch unsere Pfarrerin Juliane Bach wurden anschließend Alexander Mattern und Michael Land als Ersatzälteste einstimmig eingesetzt. Sie nehmen regelmäßig an allen GKR-Sitzungen teil und werden, sofern Älteste verhindert sind, als stellvertretende Mitglieder mit Stimmrecht in der durch die GKRWahl festgelegten Reihenfolge tätig sein.
Ein zentraler Punkt bestand in dieser ersten Sitzung insbesondere darin, sämtliche Ausschüsse und Arbeitsgruppen zu bilden und Verantwortliche für weitere gemeindliche Aufgaben zu benennen. Hier konnten wir neuen Ältesten einen guten Überblick über all die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Gemeindeleitung bekommen. Letztlich gelang es, für alle Positionen Menschen zu gewinnen oder zumindest Vorschläge zu vermerken, wer zu bestimmten Aufgaben angefragt werden könnte.
Neben dem GKR wird zeitnah auch ein neuer Gemeindebeirat gebildet werden. Dazu werden Vertreter*innen aus den vielen verschiedenen gemeindlichen Diensten, Kreisen und Gruppen berufen.
Außerdem haben wir folgende Entwicklung zur Kenntnis genommen: Im Oktober vergangenen Jahres hatte sich unsere Gemeindeleitung dem Aufruf einzelner Gemeinden angeschlossen, die einen Antrag zur Aussetzung der ab diesem Jahr fälligen Klimaabgabe (125 € pro Tonne CO2) eingereicht hatten. Dieses Anliegen wurde nun durch die Landessynode abgelehnt und die Abgaben werden entsprechend fällig. Für unsere Gemeinde werden die Kosten bei etwa 1500 € jährlich liegen. Laut offiziellen Angaben wird die Landeskirche in diesem Zusammenhang wohl zusätzlich 9 Millionen Euro im Haushalt bereitstellen, um Gemeinden mit hohen Belastungen finanziell zu unterstützen.
Im Bereich der digitalen Gemeindeverwaltung wird in Kürze eine neue Plattform (www.churchdesk.com) eingeführt und in Ergänzung zur bisher verwendeten Software der EKBO genutzt werden. Sie bietet niedrigschwelligeren Zugang und soll Kommunikation und Planung in den Gemeinden vereinfachen. Churchdesk soll von den Gemeinden der Region gemeinsam genutzt werden. Zukünftig werden für potentielle Nutzer*innen Schulungstermine angeboten.
Damit sich unser „frisch gebackener“ GKR zu einem guten Arbeitsteam entwickeln kann, starten wir bereits im Januar mit einer ganztägigen Klausurtagung: Ein Tag zum Kennenlernen und Ausloten neuer Richtungen. Daran anschließend planen wir eine Gemeindeversammlung. Sie wird am 2. April nach dem Gottesdienst stattfinden.
Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes und behütetes neues Jahr.
Der diakonische Kreis freut sich über Verstärkung. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden heißen gern neue Menschen im Kreis willkommen, die Lust haben, Karten zu verschicken, Briefe zu verteilen oder Gemeindemitglieder zum Geburtstag zu besuchen. Auch wer kreativ ist, und gern auf diese Weise mit unterstützen möchte, ist sehr willkommen! Melden Sie sich gerne hierzu im Gemeindebüro bei Patrick Otto oder Pfarrerin Juliane Bach.
Ebenso sind Menschen gesucht, die Sonntags hin und wieder einen Kirch- oder Lektorendienst übernehmen. Der Gottesdienst ist der Ort, an dem wir uns sehen, Gott begegnen und anschließend ins Gespräch kommen können. Kompetente und routinierte Ehrenamtliche zeigen gern, wie der Gottesdienst vorbereitet wird oder gar mitgestaltet werden kann. Mitmachen darf und kann Jede*r! Melden Sie sich gerne auch im Gemeindebüro melden oder sprechen Sie nach dem Gottesdienst die Mitarbeitenden an.
Falls Sie noch andere Stärken und Talente haben, die Sie einbringen können oder wollen, werden wir ganz bestimmt einen Platz dafür finden. Sei es, einen Kuchen zu backen, handwerklich tätig zu sein, Texte zu schreiben oder zu fotografieren. Sprechen Sie uns an, wir freuen uns!
Neben dem persönlichen Kontakt können Sie uns auch gerne eine E-Mail an buero@kirche-johannisthal.de senden oder uns anrufen: (030) 636 13 48.
Der Advent beginnt und mit ihm stellt sich die gedämpft-besinnliche Zeit des Jahres ein. Bald folgt Weihnachten und das Jahr neigt sich dem Ende. Die Jahreslosung diesen Jahres begann ebenfalls mit dem symbolischen Türenöffnen:
“Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen”
heißt es. Somit schlagen wir nun zum Ende des Jahres einen Bogen, wenn wir einstimmen und singen:
“Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit…”
Es ist das erste Lied im Evangelischen Gesangbuch, das Tor zu den Liedern des Gesangbuchs, der Türöffner zum Advent. Dieses Lied – es besingt eine Sehnsucht im Advent.
Es möge sich etwas öffnen! Türen, bisher verschlossen, öffnen sich und geben den Blick frei auf etwas Wunderschönes, auf Heil und Leben – mitten im Unheil dieser Welt. Türen öffnen sich. Die Kinder spielen das im Advent nach. Tag für Tag öffnen sie ein Türchen am Adventskalender. So üben sie das Warten ein. Advent ist eine Wartezeit.
„Er ist gerecht, ein Helfer wert; Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, Sein Königskron ist Heiligkeit, Sein Zepter ist Barmherzigkeit.“
Der König, dem hier Tor und Tür geöffnet werden, ist ein Anti-König. Mit den Herrschern dieser Welt hat er wenig gemeinsam. Er ist ein gerechter Anti-König. Gerechtigkeit ist ein Name Gottes. Und eine biblische Kampfansage bis in die Gegenwart. Die Mächtigen auf Erden brauchen keine Gerechtigkeit. Gerechtigkeit brauchen die, die für einen Dollar am Tag arbeiten. Gerechtigkeit brauchen die Hungernden. Und die Flüchtenden.
Der Anti-König ist ein Helfer, ein Heiland. Er will, dass die Menschen Hilfe erfahren, die sie brauchen. Und dass der Mensch dem Menschen ein Helfer, eine Helferin ist, sodass kein Mensch sich allein und hilflos im Dunkel der Welt herumschlagen muss.
Normalerweise fahren Könige in prächtigen Kutschen. Dieser hier fährt auf Sanftmütigkeit. Auf Gewaltlosigkeit. Auf das Schweigen der Waffen. Gedichtet von Pfarrer Georg Weissel mitten im 30-jährigen Krieg spricht das Lied hinein in die Not der Welt, damals wie heute, und bittet voll Sehnsucht:
„All unsere Not zum End´ er bringt.“
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Eu’r Herz zum Tempel zubereit‘. Die Zweiglein der Gottseligkeit Steckt auf mit Andacht, Lust und Freud; So kommt der König auch zu euch, Ja, Heil und Leben mit zugleich.“
Die Zweiglein der Gottseligkeit aufstecken und sich anrühren lassen, das Herz (immer wieder) öffnen. Die Entstehung des Liedes führt zurück zu einem reichen Kaufmann. Dieser hat, um das Leid von sich fern zu halten, den angrenzenden Weg zum Armenhaus aufgekauft und abgesperrt. Der tägliche Anblick der Armen und Bedürftigen blieb ihm somit erspart. Das Klagen der Ausgegrenzten drang vor bis zu Pfarrer Georg Weissel. Er dichtete dieses Lied und sang mit dem Chor zu Weihnachten vor dem Haus des Kaufmanns gemeinsam “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!”. Der Legende nach rührte es ihn so an, dass der Kaufmann die Pforten wieder öffnete.
Vielleicht brauchen wir die Lieder, die Zweiglein der Gottseligkeit in Form von Kerzen und Adventskranz und Menschen, die Türen öffnen – auch für uns – damit wir unser Herz auch immer wieder öffnen. Die letzte Strophe mündet im dankbaren Gebet und öffnet die Tür auch für das kommende Jahr:
„Komm, o mein Heiland Jesu Christ, Meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; Dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit Den Weg zur ew´gen Seligkeit.“