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Wachet mit mir

Die Passionszeit zwischen Fasching und Ostern ist ein tolles Angebot für uns Protestant*innen. Oft leben wir unseren Glauben sehr verkopft und fühlen uns von den Riten, die Religion letztlich ausmachen, befreit. Das kann einsam machen.

In der Passionszeit jedoch geht es genau darum. 40 Tage lang (die Sonntage sind von der Passionszeit ausgenommen) bleiben wir in unserem Menschsein, mit unserer Einsamkeit vor Gott. Ohne feiern zu müssen, ohne schon alles zu haben und ohne alles zu wissen. Im Gebet.

Ich lade darum herzlich ein, immer mittwochs von 18:30 – 19:00 Uhr im Gemeindesaal Baumschulenweg das

Herzensgebet aus den Orthodoxen Kirchen

gemeinsam zu üben.

Wir beginnen am 21. Februar.

So kann aus Einsamkeit Alleinsein werden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Einstieg jederzeit möglich.

Ich freue mich auf Sie und euch!
Pfarrerin Carmen Khan

Soviel du brauchst …

ist der Titel der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit von Aschermittwoch bis Ostermontag. Die Fastenaktion ist eine kirchliche Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partner*innen. Eine Fastenbroschüre begleitet mit praktischen Anregungen die Zeit, sie kann einfach online* heruntergeladen werden. Die Broschüre liefert Anregungen dazu, alltägliche Entscheidungen auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen und lädt ein, neue Wege zu gehen.

Wer in der Fastenzeit weitere Impulse sucht, findet diese vielleicht im Fastenwegweiser „Wandeln“ oder möchte die wöchentlichen Fastenbriefe von Andere Zeiten e.V. abonnieren.

So viel Sie brauchen…

Eine für mich wesentliche Frage unserer Zeit:

Was und wieviel davon brauche ich wirklich zum Leben?

Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es mich erleichtert, Dinge loszuwerden. Mein an Gegenständen übervolles Dasein bedrückt mich oft mehr, als es mich beglückt. Geschenke, die nett gemeint, aber irgendwie nicht wirklich zu gebrauchen sind, sind mir eher Last als Lust.

Und, oh je, mittlerweile bekomme ich allzu oft Süßigkeiten geschenkt. So viel, dass sie mich zum Überkonsum verlocken und eher die Regel als eine Ausnahme sind. Dabei ist doch meine Entscheidung:

Genuss statt Überfluss.

Vor kurzem hörte ich von dieser Idee: Schenken wir uns doch gegenseitig gemeinsame Koch- und Backtage und dazu den Einkauf ökofairer Produkte aus der Region. So verbringen wir Zeit mit lieben Menschen, verarbeiten mit Muße die Früchte der Erde und essen dann in Gesellschaft eine wunderbare Mahlzeit. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht immer.

Aber: Woher kommen die Lebensmittel, die wir genussvoll verzehren und damit Körper und Seele gesund halten wollen? Wer hat sie unter welchen Bedingungen hergestellt? Wurde den Erzeuger*innen ein fairer Preis gezahlt? Stecken Sorgfalt, ein ökologischer Anspruch und faire Marktstrukturen in Produktion und Vertrieb? Oder ist uns angesichts des kleinsten Preises alles egal? Die Auswahl unserer Lebensmittel hat eine Wirkung.

Inzwischen gibt es in unserer Umgebung verschiedene Möglichkeiten, mit dem Einkauf den Wandel hin zu Nachhaltigkeit und fairen Marktstrukturen zu unterstützen: Bioprodukte im Supermarkt zu kaufen sind eine Sache. Noch besser gefallen mir die diversen Bio-Abokisten (abokiste-apfeltraum.de, brodowin.de, maerkischekiste.de), über welche Erzeugnisse von Biobauernhöfen aus der Umgebung ohne Zwischenhandel direkt zu uns geliefert werden. Ich schätze dabei besonders, dass sie saisonal befüllt sind und ich darüber gar nicht mehr nachdenken muss.

Kennen Sie den kleinen Laden FeinKostSüdOst mit Müslicafé in der Südostallee 169? Von Freitag bis Sonntag gibt es hier Sophies Müslikreationen, frisches Gemüse, Grund-nahrungsmittel, Spezialitäten und vieles mehr. Sie können hier auch Frühstücken, Kaffeetrinken, Brötchen holen und immer auch mit den Mitarbeitenden plaudern – hier kennt man sich und findet schöne Weile statt Eile. Falls Ihnen Sonntags noch etwas zum Backen oder Kochen fehlt, finden Sie es womöglich hier.

Seit etwas mehr als einem Jahr bringen die Gastgeber*innen der Marktschwärmer in Johannisthal ebenfalls regionale Produktvielfalt in unsere Nachbarschaft: Lebens- und Genussmittel aus ökofairer Produktion können direkt bei den herstellenden Betrieben bestellt und immer Donnerstagabends direkt auf dem Hof des Rathauses abgeholt werden. Transparent sind dabei Entfernungen von durchschnittlich 40 km vom herstellenden Betrieb und dessen Verdienst am Produkt. Wobei die Preise vom Betrieb selbst festgelegt werden. Auf dieser Internetseite lässt sich auch so einiges mehr zum Beispiel über die Tierhaltung, die Geschichte der zugehörigen Höfe oder die Produktherstellung nachlesen. Wie schön, dass Berlin von Land(-wirt)schaft umgeben ist.

Fest steht, ökofaires Einkaufen hat seinen Preis. Es ist mir bewusst, dass manchen Haushalten der finanzielle Spielraum fehlt. Aber auch wer ab und an ein paar Besonderheiten aus regionaler Produktion kauft, unterstützt die Betriebe ganz direkt:

Bunte Hühnereier aus Werneuchen, Räucherfisch von den Fisch-Fritzen aus dem West-Havelland, traditionell aus Natursauerteig hergestellte Backwaren aus der Endorphina Bäckerei in Neukölln und vieles mehr kann online erstöbert und bestellt werden.

„Soviel du brauchst…“

Eine gute Zeit voller Inspiration wünscht
Johanna Werner aus dem Klimateam

Internetseiten:

Bei der Recherche auch noch online entdeckt: www.klimafit-kurs.de/challenge

Angedacht

Bei allen (Klima-)Problemen, die aller Fortschritt mit sich bringt, gibt es doch eine Sache, auf die wir als Menschheit stolz sein können: Weltweit ist die Kindersterblichkeit in den letzten Jahrzehnten drastisch zurück gegangen. Für Zivilisation, Entwicklung und Menschlichkeit gibt es keinen aussagekräftigeren Indikator. An einer möglichst geringen Kindersterblichkeit müssen sich Politik, Humanität – und ich finde nicht zuletzt Religion – messen lassen.

Abb.: Halima Aziz

Auf dem Bild von Halima Aziz ist ein Foto abgemalt, es zeigt zwei reale – an der Kleidung leicht zu erkennende – palästinensische Kinder. Die Künstlerin schrieb dazu: „Palästina, die Seele unserer Seelen. Palästinensische Kinder haben Träume. Sie verdienen es zu leben. Sie verdienen Freiheit und eine Zukunft wie jedes andere Kind.“

Wie konnte es passieren, dass wir nun, im Jahre 2024, wieder in einer Zeit leben, in der es Not tut, so etwas dazu zu sagen? Warum sollte, was sich überall auf der Welt als Konsens herauskristallisiert hat, ausgerechnet für palästinensische Kinder nicht gelten?

‚Palästina, Maßstab unserer Maßstäbe‘ möchte ich Halima antworten, die sich unermüdlich für den Frieden im Heiligen Land einsetzt. In dem Land, in welchem ihre Wurzeln liegen. Hinter den Kindern sind Mohnblumen zu sehen. Sie werden in der Kunst oft als Symbol für das Blut, welches vergossen wurde, gelesen. Die über hundert Kinder, die täglich im Gazastreifen geboren werden, können für all die Gewalt nichts. Keine Ideologie, keine Selbstverteidigung und kein Schuldgefühl dieser Welt rechtfertigt es, dass Kinder von Bomben getötet werden oder verhungern müssen.

Im bekannten Gebet der Vereinten Nationen von Stephen Vincent Benét heißt es: „Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.“

Herzliche Grüße
Carmen Khan

Gedicht aus dem GKR Johannisthal

– neues Jahr – viele Aufgaben – Mut zur Lücke –
– Gemeindeversammlung –

Vermissen Sie hier den gewohnten Bericht?
Sie kennen das sicher, manchmal klappt es nicht,
von all den wichtigen dringenden Dingen
alles rechtzeitig fertig zu bringen.

Auch 2024 gibt’s viele Themen,
die erfordern, sich ausreichend Zeit zu nehmen.
Einiges neu, andres übrig geblieben
davon zu berichten wir hiermit verschieben.

Wir hoffen, dies fällt nicht zu sehr ins Gewicht,
denn Zeit für Austausch ist schon in Sicht:
am 25. Februar
Gemeindeversammlung – recht früh im Jahr.

Für’s neue Jahr und auf all uns’ren Wegen
erbitten wir Frieden und Gottes Segen.