Bei allen (Klima-)Problemen, die aller Fortschritt mit sich bringt, gibt es doch eine Sache, auf die wir als Menschheit stolz sein können: Weltweit ist die Kindersterblichkeit in den letzten Jahrzehnten drastisch zurück gegangen. Für Zivilisation, Entwicklung und Menschlichkeit gibt es keinen aussagekräftigeren Indikator. An einer möglichst geringen Kindersterblichkeit müssen sich Politik, Humanität – und ich finde nicht zuletzt Religion – messen lassen.
Auf dem Bild von Halima Aziz ist ein Foto abgemalt, es zeigt zwei reale – an der Kleidung leicht zu erkennende – palästinensische Kinder. Die Künstlerin schrieb dazu: „Palästina, die Seele unserer Seelen. Palästinensische Kinder haben Träume. Sie verdienen es zu leben. Sie verdienen Freiheit und eine Zukunft wie jedes andere Kind.“
Wie konnte es passieren, dass wir nun, im Jahre 2024, wieder in einer Zeit leben, in der es Not tut, so etwas dazu zu sagen? Warum sollte, was sich überall auf der Welt als Konsens herauskristallisiert hat, ausgerechnet für palästinensische Kinder nicht gelten?
‚Palästina, Maßstab unserer Maßstäbe‘ möchte ich Halima antworten, die sich unermüdlich für den Frieden im Heiligen Land einsetzt. In dem Land, in welchem ihre Wurzeln liegen. Hinter den Kindern sind Mohnblumen zu sehen. Sie werden in der Kunst oft als Symbol für das Blut, welches vergossen wurde, gelesen. Die über hundert Kinder, die täglich im Gazastreifen geboren werden, können für all die Gewalt nichts. Keine Ideologie, keine Selbstverteidigung und kein Schuldgefühl dieser Welt rechtfertigt es, dass Kinder von Bomben getötet werden oder verhungern müssen.
Im bekannten Gebet der Vereinten Nationen von Stephen Vincent Benét heißt es: „Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.“
Herzliche Grüße
Carmen Khan