Bericht aus dem GKR Johannisthal

– Gemeindeversammlung – Notunterkunft für Geflüchtete – Predigtauftrag – Pfarrstelle: Abschied und Neubesetzung – Bauvorhaben – GKR-Wahl – Sommerfest –

Das Wichtigste: Am 12. Juni nach dem Gottesdienst lädt der Gemeindekirchenrat zur jährlichen Gemeindeversammlung ein. Da wäre Gelegenheit für Fragen, Kritik und Anregungen.

Im jetzt spürbarsten Fall haben wir im GKR erst einmal gar keine Entscheidung getroffen: Als die Anfrage nach Notunterkünften für Ukraineflüchtlinge kam, haben wir nur über das Wie gesprochen, gar nicht über das Ob überhaupt. Seit dem 8. März sind wir Anlaufstelle für kurzfristig notwendige Übernachtungen, seit dem 10. März haben wir auch die dazugehörigen Feldbetten vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten.

Über „Moabit hilft“, die am Hauptbahnhof arbeiten, und über eine Gruppe am Bahnhof Südkreuz bekommen wir regelmäßig Anfragen, dazu auch über verschiedene private Initiativen. Das Bemerkenswerteste für mich war die enorme Welle an Bereitschaft zu unterstützen. Wir schätzen, dass sich um die 200 Menschen aus der Gemeinde und darüber hinaus an dem Projekt „Notunterkunft Kirche Johannisthal“ beteiligen. Nur anfangs haben wir auch Gemeinderäume belegt, inzwischen bieten wir 28 Betten in der Villa Sterndamm 90 (Hexenhaus), deren Sanierung sich noch etwas verzögert und die deshalb leer stand, und in einem Raum in der KiKi-Etage im Vorderhaus an. Mit Hilfe der vielen Unterstützer haben wir die Räume bewohnbar gemacht und einrichten können, z.B. auch mit zwei Küchen, die die Geflüchteten selbständig nutzen können. Die in der Gemeindehausküche notwendigen Ergänzungen, zum Beispiel den neuen Kühlschrank, haben wir aus eigenen Mitteln und Extraspenden und nicht aus den Spenden für die Geflüchteten gekauft. Für die Flüchtlingsunterkunft sind inzwischen um 10.000 € gespendet worden.

Daneben fielen wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Gemeinde: In der Maisitzung hat der GKR einen Predigtauftrag an Pfarrerin Stefanie Hoffmann erteilt, die in diesem Rahmen etwa einmal im Monat den Gottesdienst übernimmt. Sie arbeitet ansonsten für eine Stabsstelle der EKD.

Ab August wird Pfarrerin Juliane Bach den Pfarrdienst in unserer Gemeinde übernehmen. Dabei handelt es sich um eine Entsendungsstelle: In die erste Pfarrstelle am Beginn ihres kirchlichen Dienstes werden Pfarrer*innen entsandt. Nach zwei Jahren wird Juliane Bach ihre Bewerbungsfähigkeit erhalten und sie kann sich um die Stelle auf Dauer – das sind 10 Jahre – bemühen. Wir freuen uns sehr, dass es nach zwei vergeblichen Ausschreibungen gelungen ist, eine tragfähige Lösung für unseren Pfarrdienst ermöglicht zu bekommen. Am 28. August werde ich mich dann von der Gemeinde verabschieden und wieder meinen Ruhestand genießen.

Im April haben wir die Absichtserklärung für das Neubauprojekt auf unserem Gelände unterschrieben. Mit dieser Absichtserklärung kann die EB-SRE (Evangelische Bank – Sustainable Real Estate) die Planungen weiter vorbereiten und die Gespräche mit den Behörden führen. Noch in diesem Jahr – eigentlich bis zum 30. September – soll dann der Erbbaurechtsvertrag unterzeichnet werden.

Unabhängig davon geht die Sanierung der Villa Sterndamm 90 in die nächste Phase: Die genauen Pläne sind jetzt abgesprochen worden, demnächst geht es mit den Plänen in die Beantragung der Fördermittel. Kleinere Randfragen ergeben sich zwangsläufig: Für die KiKi-Räume im alten Kurhaus Sterndamm 92 wollen wir Ersatz schaffen. Und für die Villa muss Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung stehen, damit wir die Förderbedingen erfüllen. Die von der neuen Bundesregierung geänderten Bedingungen machen die Möglichkeiten für eine Solaranlage auf unserem Kirchendach realistischer, vielleicht sogar so, dass wir sowohl für die Villa wie für das Gemeindehaus mit Kirche als auch schon im Blick auf den Neubau Energie zur Verfügung stellen. Das Klimaschutzgesetz der Landeskirche droht ansonsten mit einer CO₂-Abgabe, die uns ab dem 1.1.2023 belasten wird.

Immer noch winken die Gemeindekirchenratswahlen am 13. November. Wir hoffen darauf, mindesten sieben Menschen aus unserer Gemeinde zu gewinnen, die in den nächsten drei Jahren für die Zukunft der Gemeinde die Weichen stellen: Zum Beispiel im Sommer 2025 den*die Nachfolger*in für unseren Kirchenmusiker Martin Fehlandt zu bestimmen und vorher schon im Sommer 2024 über die dauerhafte Besetzung unserer Pfarrstelle zu entscheiden. Ich halte es für eine reizvolle Aufgabe, mit einer neuen Pfarrerin gemeinsam unsere Gemeinde für die nächste Generation zu gestalten mit all den ganz neuen Ideen, die diese, aber eben auch die neu gewählten Mitglieder des Gemeindekirchenrates einbringen wollen.

Mehr – und dann auch ihre Anregungen – am 12. Juni in der Gemeindeversammlung. Und wir treffen uns dann bestimmt zum Sommerfest am 2. Juli auf unserem Kirchengelände.

Herzliche Grüße in jedem Fall,

Ihr Pfarrer Hartmut Scheel