Lieber Herr Superintendent Furian, liebe Juliane Bach, liebe Schwestern und Brüder in Christus, liebe Gäste,
heute ist ein Tag der Freude für unsere Gemeinde: Wir dürfen Juliane Bach nun offiziell als Pfarrerin in unserer Mitte einsegnen. Wir freuen uns nicht nur über die liturgische Feier, sondern vor allem über die Person, die wir damit in Verantwortung und Dienst sehen — eine Frau, die bereits auf dem Weg zu uns viele Farben des Lebens und des Glaubens gesammelt hat.
Juliane Bach ist gebürtige Berlinerin und wuchs in Pankow auf; ihren Weg zum Glauben beschrieb sie selbst einmal als „auf kleinen Umwegen“ gefunden. Sie ließ sich 2008 taufen und begann danach ihr Theologiestudium, das sie unter anderem in Halle absolvierte. Ein prägendes Jahr verbrachte sie außerdem im Ausland, in Norwegen, was ihr neue Horizonte eröffnete. Diese Etappen sind nicht nur biographische Daten — sie stehen für einen Weg, der geprägt ist von Neugier, Suche und dem entschlossenen Schritt, dem Glauben als Lebensform zu vertrauen.

Nach dem Studium folgte das Vikariat; Juliane sammelte dort viel praktische Erfahrung. Sie wohnte und wirkte zwischendurch auch in ländlicher Umgebung, bevor sie zurück nach Berlin kam. Seit August 2022 ist sie Teil unserer Kirchengemeinde und des Pfarrsprengels; willkommen geheißen wurde sie bereits beim Abschied von Pfarrer Scheel. Ihre Ordination fand im Oktober 2022 statt. Diese Schritte markieren ihren Eintritt in den öffentlichen Dienst des Pfarramts und zeigen zugleich: Sie bringt theologische Kompetenz und viel praktische Erfahrung mit.
Was macht Juliane Bach in unserer Gemeinde besonders? Zum einen ist da ihre Beziehung zu den Menschen und ihr ehrliches Interesse, sich ihrer Sorgen und Geschichten anzunehmen und sich auf ihre Gesellschaft einzulassen. Zum anderen ihre Kreativität in Formaten, die Gemeinde neu zu denken: Ein Beispiel dafür ist das Projekt „FeierAbend“ — eine Mischung aus Andacht, Musik, Spiel und Gemeinschaft — das in kurzer Zeit viele Menschen unterschiedlicher Generationen zusammengeführt hat. All das lässt uns hoffen, dass Kirche hier nicht abstrakt bleibt, sondern konkret Leben stiftet und zu Begegnung miteinander führt. Und vor allem durch die persönliche Begegnung erkennt man, wie Juliane Menschen gewinnt: mit Humor, Bodenständigkeit und dem Mut, Neues auszuprobieren. Und das brauchen wir: Menschen, die sowohl das Evangelium treu vertreten als auch Wege finden, dass unsere Kirche in einem lebendigen Austausch nach innen und nach außen steht.

Als Gemeindekirchenrat sehen wir unsere Aufgabe darin, Pfarrerin und Gemeinde zu begleiten: Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten und Verantwortung die Bedingungen schaffen, in denen Gottesdienst, diakonisches Engagement und Gemeindeaufbau gelingen können. Dazu gehört Zuhören, Mitgestalten und auch immer wieder die Einsicht, dass kreative Ideen Zeit und Raum brauchen, um zu wachsen. Wir sagen dir heute: Wir werden dich unterstützen, wir werden mitarbeiten — und mit dir gemeinsam herausfinden, wie Gottes Gegenwart hier bei uns in Johannisthal sichtbar wird.
Und weil Kirche immer auch Gemeinschaft ist: Lassen Sie uns nicht vergessen, dass das Pfarramt kein Einzelposten ist. Ein Amt lebt durch Beziehungen und Vertrauen – zu Ehrenamtlichen, zu Mitarbeitenden, zu Konfirmandinnen und Konfirmanden, zu Familien, zu Seniorinnen und Senioren. Juliane, du trittst in einen Dienst, der Vertrauen braucht. Wir geben dir heute dieses Vertrauen – verbunden mit unserem Gebet und unserer Tatkraft.
Liebe Gemeinde,
ich lade Sie ein, Juliane Bach nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Taten willkommen zu heißen. Kommen Sie zu den neuen und auch bestehenden Angeboten, bringen Sie Ihre Ideen ein, packen Sie mit an. Kirche ist kein Museum, sondern ein Werkstattbetrieb des Glaubens – und wir freuen uns auf viele gemeinsame Stunden handwerklicher, geistlicher und fröhlicher Arbeit.
Zum Schluss ein Wunsch, der zugleich ein Segen ist: Möge der Herr, der uns ruft und begleitet, Juliane Bach Kraft, Weisheit und Freude schenken. Möge er ihre Hände stärken, ihr Ohr öffnen für die Nöte der Menschen und ihr Herz weit machen für Gottes unerwartete Wege.
Herzlich willkommen – wir freuen uns sehr, dass du bei uns bist. Möge Gottes Segen auf dir ruhen, heute und alle Tage.
Dr. Matthias Krüger