100 Jahre Kirche Johannisthal

Wir laden Sie Herzlich ein zur Festwoche vom 19. – 22. August 2021

Am 3. Juli 1921 hat die Evangelische Kirchengemeinde Johannisthal ihre Kirche eingeweiht, endlich: Zwar gab es knapp 25 Jahre schon die eigenständige Gemeinde, sogar schon ein paar Jahre länger regelmäßige Gottesdienste – regelmäßig hieß etwa monatlich – und auch schon über 5 Jahre einen eigenen Pfarrer, aber für die Gottesdienste war man zu Gast in der Aula der Schule. Die Pläne für eine Kirche scheiterten.

Was dann vor 100 Jahren herauskam, war kein seinem Zweck entsprechender Neubau,
sondern der Umbau einer Ausflugsgaststätte, deren Fest-, Tanz- und später Kinosaal zur Kirche wurde. Bis heute ist das unsere Kirche, zwischendurch kriegszerstört und wiederaufgebaut und dann vor 10 Jahren noch einmal saniert und umgestaltet. Wir wissen nicht wirklich, wie es vor 100 Jahren dazu kam und was sich unsere Groß- und Urgroßeltern dabei gedacht haben. Wir treffen sie aber schon zehn Jahre später wieder oder immer noch bei dem Versuch, endlich eine richtige Kirche zu bekommen, erst im Zweiten Weltkrieg versanden die schon sehr konkreten Bemühungen. Das für eine richtige Kirche vorgesehene Geläut steht heute noch mit seinem provisorischen Glockenstuhl im Gelände.

In gleich mehrfacher Hinsicht ist es ein Glücksfall, dass es bei dem Gebäude von 1921 geblieben ist – vielleicht würden wir es im umgekehrten Fall aber auch ähnlich sehen. Wir haben in jedem Fall allen Grund dazu, die ersten 100 Jahre Kirche Johannisthal zu feiern – als fast 125jährige Gemeinde. Dazu laden wir ein und würden uns sehr freuen, Sie alle oder möglichst viele von Ihnen bei der einen oder anderen Gelegenheit begrüßen zu dürfen:

Die Festwoche beginnt am Donnerstag mit einem Gemeindeabend, bei dem wir einen Blick auf die Geschichte der Kirche Johannisthal werfen. Am Freitag beginnen wir mit einem Konzert, das uns das Lebensgefühl und die Musik aus der Entstehungszeit unserer Kirche nahe bringt und setzen die Nacht mit dem in den Filmstudios Johannisthal produzierten Stummfilm „Nosferatu“ fort, den Martin Fehlandt live am Klavier begleiten wird. Am Wochenende folgen Gemeindefest und großer Festgottesdienst mit Bischof Christian Stäblein und vielen Mitwirkenden aus der Gemeinde.

Vielleicht vermissen Sie einen wichtigen oder gar den wichtigsten Programmpunkt:
die zweiten 100 Jahre. Wie gestalten wir das Leben in dieser unserer Kirche
und auf dem Gelände?

A) Wir werden uns wahrscheinlich im September ernsthaft mit einem möglichen
Neubau auf unserem Gelände befassen: an der südlich das Gelände begrenzenden
Brandwand und ein Stück an der Straße entlang. Das wird, wenn es
denn wird, ein Mammutprojekt, das aber viele Gestaltungschancen eröffnet.
Wir laden ein, daran mitzuwirken, mit Ihren Vorstellungen und Ideen oder
auch kontinuierlich durch Mitarbeit im den Bau begleitenden Bauausschuss
der Gemeinde.

B) Eine der an uns herangetragenen, sinnvollen Ideen ist ein evangelischer Kindergarten in diesem Neubau. An der Entwicklung dafür mitzuwirken ist eine eigene Aufgabe.

C) Was wir bisher nicht bzw. nicht mehr hatten: Einen Gemeindebeirat, der ja
nicht ein Ausführungsorgan des Gemeindekirchenrates, sondern als ein kritisches
und anregendes Gegenüber gedacht ist. Wir laden alle gemeindlichen
Gruppen dazu ein, ihre Vertreter in den Beirat zu entsenden.

D) Wir wollen und werden uns darum bemühen, die Pfarrstelle der Gemeinde
wieder verlässlich zu besetzen. Im Moment kann das leider nur eine 50%-Stelle
sein. Bei der Pfarrstellenbesetzung, bei den Wahlen wie bei allen ganz wichtigen
Entscheidungen ist die Einbeziehung des Beirates eigentlich zwingend.

Wenn der August-Gemeindegruß erscheint, wird der Zugang ins Gelände und zur Kirche
über den „Hochzeitsweg“ führen und die für die Freiluft-Gottesdienste genutzte
Fläche vor dem Pavillon fertig sein. Die Außenperspektive auf die Kirche
wird neu. Auch die Sanierung unseres Hauses Sterndamm 90 unter den durch das
Klimaschutzgesetz der Landeskirche veränderten Bedingungen wird hoffentlich
vorankommen.

Nach der Corona-Ausbremsung wird es wieder Leben in der Gemeinde geben.
Wir freuen uns alle darauf.

Lassen Sie sich also einladen zum 100er-Jubiläum und auf den Weg zum
125jährigen Gemeindejubiläum, das zu Ostern 2022 richtig dran wäre.

Bis zu den Tagen im August, so hoffe ich.

Herzliche Grüße
Pfarrer Hartmut Scheel