Archiv der Kategorie: Kirche und Gesellschaft

Pfarrerin, Bläser und Standteam im „Kiezklub-Sommerfest-Einsatz“

Gospels, Shanties, Volkslieder – der Bläserchor der Kirchengemeinde Johannisthal unter Leitung von Martin Fehlandt gab den „Auftakt“ zum Sommerfest des „Kiezklubs Rathaus Johannisthal“ am 6. September. Das breite Repertoire kam hervorragend an, und die Musiker erhörten die Zugaberufe gerne. Am günstig gelegenen Kirchenstand kam Pfarrerin Juliane Bach mit den Menschen ins Gespräch. Klein und Groß drehten das Glücksrad und freuten sich über jede Menge „Hauptpreise“. Ausgesprochen viel Infomaterial aus eigener Produktion und bereitgestellt durch Jürgen Bosenius vom Kirchenkreis konnte vom Kirchenstandteam ausgegeben werden – gerne garniert mit einem Schälchen „Träubchen an Pflaume“. Die vielen fröhlichen Besucher und attraktiven Akteure bewiesen, dass Kiezklubchef Lutz Sonntag 2025 erneut ein tolles Sommerfest gelungen ist – mit der Kirchengemeinde Johannisthal als nunmehr festem Bestandteil.

Michael Land

Queerbeet – Gedanken für alle

Liebe Gemeindemitglieder,
ich bin nun etwas mehr als sechs Monate in unserem Kirchenkreis unterwegs, spreche mit vielen Menschen über die Bedürfnisse von queeren Menschen in der Kirche, gebe Workshops in Konfirmand:innenkursen, habe gepredigt und gebe Haupt- und Ehrenamtlichen Impulse mit, wie sie und ihre Gemeinden queersensibler unterwegs sein können. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Wissensstand zu queeren Lebens- und Liebensweisen sehr unterschiedlich ist. Das ist gar nicht schlimm, sondern meine Stelle bietet die Möglichkeit, dass mir alle kleinen und großen Fragen gestellt werden können und ich sie so gut ich kann beantworte. Zögern Sie nicht, mich anzurufen oder mir eine E-Mail zu schreiben.

Heute möchte ich Ihnen mit diesem Artikel nahebringen, wie möglichst diskriminierungssensible Kommunikation gelingen kann.

Mir ist dabei immer wichtig zu betonen, dass die Meinungen, was dies konkret bedeutet, sehr unterschiedlich sein können. Manche von uns sprechen sehr gerne offen über die eigene sexuelle oder geschlechtliche Identität, andere nicht. Es gibt also keine allgemeingültige Lösung und das ist auch gut so. Immerhin haben wir es mit Menschen zu tun und es ist gut, dass wir so unterschiedlich sind. Einige Impulse möchte ich aus meiner Perspektive als genderfluide Person und aus Erfahrungen, die mir in meiner Tätigkeit als Queerreferent:in des Kirchenkreises geschildert wurden, teilen.

Vielleicht kennen Sie solch eine Situation auch: Sie lernen in der Kirchengemeinde eine neue Person kennen und diese erzählt davon, dass er, sie oder dey lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder intergeschlechtlich ist. Was für ein Vertrauen, das Ihnen entgegengebracht wird. Und vielleicht geht es Ihnen, wie es mir auch geht: Ich möchte die Person näher kennenlernen und habe Fragen zum Thema Identität. Und hier halte ich gern einen Moment inne und frage mich: Was sind die konkreten Fragen, die ich habe? Geht es bei den Fragen um das Kennenlernen der neuen Person oder um eigene Neugier? Und würde ich diese Frage selbst so kurz nach einem Kennenlernen gestellt bekommen und beantworten wollen? Habe ich vielleicht allgemeine Fragen, die ich auch gut in einem Buch oder im Internet nachlesen könnte? Ich weiß, das sind ganz schön viele Fragen und es kann ungewohnt sein, sich in einem Gespräch dafür Zeit zu nehmen. Queere Menschen müssen im ersten Kennenlernen oft zu viel erklären, obwohl es eigentlich ums Kennenlernen gehen sollte. Dies fühlt sich für viele queere Menschen nicht gut oder sogar übergriffig an. Denn zu oft sind queere Menschen plötzlich in der Situation, Aufklärungsarbeit zu leisten, ohne dass sie es gerade wollen. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie fragen, was allgemein trans* Menschen ausmacht oder was es für die konkrete Person bedeutet, trans* zu sein. Sie würden in den seltensten Fällen fragen, was einen Mann oder eine Frau ausmacht, wenn Sie eine Person dieses Geschlechts kennenlernen, oder? Wenn Sie stattdessen fragen: “Was bedeutet es für dich, trans* zu sein und soll ich auf etwas, wie zum Beispiel Pronomen, achten?” Dadurch zeigen Sie, dass Sie Interesse an der individuellen Person haben und dass Sie wissen, dass es ein breites Spektrum von Bedürfnissen und Wünschen von Menschen gibt.

Ich selbst werde sehr gerne nach meinen Pronomen gefragt, denn dann kann ich erklären: “Am liebsten ist es mir, wenn für mich dey/deren als Pronomen benutzt werden. Dey/deren ist ein Neopronomen, da es eine Auswahl an geschlechtsneutralen Pronomen im Deutschen gibt. Deshalb haben queere Menschen angefangen, Pronomen zu schaffen, die ein bisschen geübt werden müssen, aber mich macht es so glücklich, wenn meine Pronomen benutzt werden. Das heißt konkret, Sie würden “dey hat gesagt” sagen statt “er hat gesagt”, wenn Sie über mich sprechen.

Immer wieder wird es vorkommen, dass wir (auch ich) mit einem falschen Pronomen über Personen sprechen. Wenn Ihnen das passiert, bleiben Sie ruhig und korrigieren Sie sich. Das ist absolut in Ordnung und es ist eine Übungssache. Problematisch wird es dann, wenn darüber hinaus Sätze fallen wie “Das ist aber auch kompliziert mit deinen Pronomen” oder “Ich gebe mir ja Mühe, aber das ist einfach zu schwer”. Sie dürfen den Lernprozess “Pronomen (um-)zulernen“ schwierig finden. Die aufgeführten Äußerungen suggerieren der queeren Person, dass sie zu anstrengend sei und sie irgendwie übertreiben würde. Da fängt Diskriminierung an. Fragen Sie lieber: “Kannst du mir Sätze sagen, die dein Pronomen in allen vier Fällen beinhaltet, damit ich es Zuhause üben kann, deine Pronomen richtig zu benutzen?“

Häufig und unangebracht werden trans* Menschen gefragt: “Und was für Operationen strebst du an, vor allem so im Intimbereich?“ Vielen ist es schon klar, aber bitte stellen Sie so eine persönliche Frage nur, wenn Sie die Person wirklich gut kennen und wissen, dass die Person auch darüber reden möchte. Gleiches gilt auch für die Auslebung von Begehren und Sexualität.

Besonders Kinder und Jugendliche hören leider immer wieder “Du kannst noch gar nicht wissen, welches Geschlecht du bist oder wen du liebst”. Kinder und Jugendliche brauchen uns, um sich und ihre Identität ausdrücken können. Aussagen wie “Es ist nur eine Phase“ nimmt die jungen Menschen nicht ernst und kann großes Leid erzeugen. Natürlich darf sich die sexuelle oder geschlechtliche Identität auch nochmal ändern. Als Christ*innen ist es unsere Aufgabe, sie in Veränderungsprozessen liebevoll und vorurteilsfrei zu begleiten.

Queere Menschen erleben es immer wieder, dass sie mit den eigenen Familienmodellen in Gottesdiensten, in den Gemeinden und dazugehörigen Kitas o. Ä. rausfallen oder die Vielfalt an Identitäten nur in ganz bestimmten Momenten thematisiert wird. Durch das öffentliche Reden oder Schweigen wird gelernt, dass queer sein etwas Besonderes sei, etwas das im Alltag nicht oder nur selten vorkommt. Wie schön wäre es, wenn wir mit den Bildern, die unsere Sprache erzeugt, immer wieder davon erzählen, wie schön es ist, dass Gott uns alle so bunt geschaffen hat und wie sehr Gott uns liebt.

Lassen Sie mich Ihre Fragen und Gedanken wissen.

Béla Dörr
Mail: queer@ekbso.de
Handy: 0155 / 60014564

Rückblick: Stadtradeln in Johannisthal

Das ist die Bilanz der diesjährigen Aktion „STADTRADELN – Radeln für ein gutes Klima“ für ganz Berlin – das kann sich doch sehen lassen! Und wir waren ein Teil davon. Doch beginnen wir von vorn.

Die Aktion STADTRADELN ist eine Kampagne des Klima-Bündnisses und findet seit 2008 jährlich statt. An 21 Tagen geht es darum, möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen – egal ob beruflich oder privat. Die Anliegen der Kampagne sind eine engagierte Radverkehrsförderung, ein starker Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlendioxid-Emissionen, mehr Lebensqualität in den Kommunen und letztlich mehr Spaß beim Fahrradfahren. [Quelle: www.stadtradeln.de/darum-geht-es]

Wir finden das Projekt toll und gingen in diesem Jahr erstmalig mit unserem Team „Johannisthal radelt“ an den Start. Und es war ein voller Erfolg. Wir schafften es als Untergruppe im Bezirk Treptow-Köpenick überraschend auf den 2. Platz! Die 18 Teilnehmer:innen traten mehr oder weniger kräftig in die Pedalen und vermieden damit insgesamt 753,6 kg an Kohlendioxid-Emissionen.

Wir möchten allen herzlich für ihren tollen Einsatz und die Unterstützung unseres Teams danken. Ganz besonders gratulieren wir den Drei auf den ersten Plätzen:

  • Platz 1: Sandra mit sagenhaften 894,6 km
  • Platz 2: Christian mit 620,7 km
  • Platz 3: Flo mit 620,4 km – wirklich knapp dahinter.

Mein persönliches Highlight in dieser Zeit war die Fahrrad-Sternfahrt des ADFC am 2. Juni. Einmal auf dem autofreien Königsheideweg radeln und schlussendlich die Stadtautobahn mit vielen anderen Radfahrenden einzunehmen – was für ein tolles Erlebnis! Insgesamt zeigten rund 32.000 Radfahrer:innen, dass Radfahren Spaß macht, dass es die Zukunft ist und definitiv mehr Platz für Sicherheit in der Stadt braucht.

Am Ende des Stadtradelns luden wir alle Team-Mitglieder zu einer Kennenlernrunde im Rahmen des Begegnungscafés in der Kirche Johannisthal am 21. Juni ein. Leider wurden einige Anreisende ordentlich nass oder kamen gar nicht bei uns an – der Starkregen war leider nicht eingeplant. Trotzdem war es eine lustige und gemütliche Runde.

Wer in diesem Jahr das Stadtradeln verpasst hat, bekommt im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit. Denn wir wollen auf jeden Fall wieder an den Start gehen.

Jeannette Hoffmann
für das Klimateam

Soviel du brauchst …

ist der Titel der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit von Aschermittwoch bis Ostermontag. Die Fastenaktion ist eine kirchliche Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partner*innen. Eine Fastenbroschüre begleitet mit praktischen Anregungen die Zeit, sie kann einfach online* heruntergeladen werden. Die Broschüre liefert Anregungen dazu, alltägliche Entscheidungen auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen und lädt ein, neue Wege zu gehen.

Wer in der Fastenzeit weitere Impulse sucht, findet diese vielleicht im Fastenwegweiser „Wandeln“ oder möchte die wöchentlichen Fastenbriefe von Andere Zeiten e.V. abonnieren.

So viel Sie brauchen…

Eine für mich wesentliche Frage unserer Zeit:

Was und wieviel davon brauche ich wirklich zum Leben?

Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es mich erleichtert, Dinge loszuwerden. Mein an Gegenständen übervolles Dasein bedrückt mich oft mehr, als es mich beglückt. Geschenke, die nett gemeint, aber irgendwie nicht wirklich zu gebrauchen sind, sind mir eher Last als Lust.

Und, oh je, mittlerweile bekomme ich allzu oft Süßigkeiten geschenkt. So viel, dass sie mich zum Überkonsum verlocken und eher die Regel als eine Ausnahme sind. Dabei ist doch meine Entscheidung:

Genuss statt Überfluss.

Vor kurzem hörte ich von dieser Idee: Schenken wir uns doch gegenseitig gemeinsame Koch- und Backtage und dazu den Einkauf ökofairer Produkte aus der Region. So verbringen wir Zeit mit lieben Menschen, verarbeiten mit Muße die Früchte der Erde und essen dann in Gesellschaft eine wunderbare Mahlzeit. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht immer.

Aber: Woher kommen die Lebensmittel, die wir genussvoll verzehren und damit Körper und Seele gesund halten wollen? Wer hat sie unter welchen Bedingungen hergestellt? Wurde den Erzeuger*innen ein fairer Preis gezahlt? Stecken Sorgfalt, ein ökologischer Anspruch und faire Marktstrukturen in Produktion und Vertrieb? Oder ist uns angesichts des kleinsten Preises alles egal? Die Auswahl unserer Lebensmittel hat eine Wirkung.

Inzwischen gibt es in unserer Umgebung verschiedene Möglichkeiten, mit dem Einkauf den Wandel hin zu Nachhaltigkeit und fairen Marktstrukturen zu unterstützen: Bioprodukte im Supermarkt zu kaufen sind eine Sache. Noch besser gefallen mir die diversen Bio-Abokisten (abokiste-apfeltraum.de, brodowin.de, maerkischekiste.de), über welche Erzeugnisse von Biobauernhöfen aus der Umgebung ohne Zwischenhandel direkt zu uns geliefert werden. Ich schätze dabei besonders, dass sie saisonal befüllt sind und ich darüber gar nicht mehr nachdenken muss.

Kennen Sie den kleinen Laden FeinKostSüdOst mit Müslicafé in der Südostallee 169? Von Freitag bis Sonntag gibt es hier Sophies Müslikreationen, frisches Gemüse, Grund-nahrungsmittel, Spezialitäten und vieles mehr. Sie können hier auch Frühstücken, Kaffeetrinken, Brötchen holen und immer auch mit den Mitarbeitenden plaudern – hier kennt man sich und findet schöne Weile statt Eile. Falls Ihnen Sonntags noch etwas zum Backen oder Kochen fehlt, finden Sie es womöglich hier.

Seit etwas mehr als einem Jahr bringen die Gastgeber*innen der Marktschwärmer in Johannisthal ebenfalls regionale Produktvielfalt in unsere Nachbarschaft: Lebens- und Genussmittel aus ökofairer Produktion können direkt bei den herstellenden Betrieben bestellt und immer Donnerstagabends direkt auf dem Hof des Rathauses abgeholt werden. Transparent sind dabei Entfernungen von durchschnittlich 40 km vom herstellenden Betrieb und dessen Verdienst am Produkt. Wobei die Preise vom Betrieb selbst festgelegt werden. Auf dieser Internetseite lässt sich auch so einiges mehr zum Beispiel über die Tierhaltung, die Geschichte der zugehörigen Höfe oder die Produktherstellung nachlesen. Wie schön, dass Berlin von Land(-wirt)schaft umgeben ist.

Fest steht, ökofaires Einkaufen hat seinen Preis. Es ist mir bewusst, dass manchen Haushalten der finanzielle Spielraum fehlt. Aber auch wer ab und an ein paar Besonderheiten aus regionaler Produktion kauft, unterstützt die Betriebe ganz direkt:

Bunte Hühnereier aus Werneuchen, Räucherfisch von den Fisch-Fritzen aus dem West-Havelland, traditionell aus Natursauerteig hergestellte Backwaren aus der Endorphina Bäckerei in Neukölln und vieles mehr kann online erstöbert und bestellt werden.

„Soviel du brauchst…“

Eine gute Zeit voller Inspiration wünscht
Johanna Werner aus dem Klimateam

Internetseiten:

Bei der Recherche auch noch online entdeckt: www.klimafit-kurs.de/challenge

Angedacht

Bei allen (Klima-)Problemen, die aller Fortschritt mit sich bringt, gibt es doch eine Sache, auf die wir als Menschheit stolz sein können: Weltweit ist die Kindersterblichkeit in den letzten Jahrzehnten drastisch zurück gegangen. Für Zivilisation, Entwicklung und Menschlichkeit gibt es keinen aussagekräftigeren Indikator. An einer möglichst geringen Kindersterblichkeit müssen sich Politik, Humanität – und ich finde nicht zuletzt Religion – messen lassen.

Abb.: Halima Aziz

Auf dem Bild von Halima Aziz ist ein Foto abgemalt, es zeigt zwei reale – an der Kleidung leicht zu erkennende – palästinensische Kinder. Die Künstlerin schrieb dazu: „Palästina, die Seele unserer Seelen. Palästinensische Kinder haben Träume. Sie verdienen es zu leben. Sie verdienen Freiheit und eine Zukunft wie jedes andere Kind.“

Wie konnte es passieren, dass wir nun, im Jahre 2024, wieder in einer Zeit leben, in der es Not tut, so etwas dazu zu sagen? Warum sollte, was sich überall auf der Welt als Konsens herauskristallisiert hat, ausgerechnet für palästinensische Kinder nicht gelten?

‚Palästina, Maßstab unserer Maßstäbe‘ möchte ich Halima antworten, die sich unermüdlich für den Frieden im Heiligen Land einsetzt. In dem Land, in welchem ihre Wurzeln liegen. Hinter den Kindern sind Mohnblumen zu sehen. Sie werden in der Kunst oft als Symbol für das Blut, welches vergossen wurde, gelesen. Die über hundert Kinder, die täglich im Gazastreifen geboren werden, können für all die Gewalt nichts. Keine Ideologie, keine Selbstverteidigung und kein Schuldgefühl dieser Welt rechtfertigt es, dass Kinder von Bomben getötet werden oder verhungern müssen.

Im bekannten Gebet der Vereinten Nationen von Stephen Vincent Benét heißt es: „Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.“

Herzliche Grüße
Carmen Khan

Alte Phones smart nutzen

Geschätzte 14 Millionen Handys schlummern in den Schubladen der Berliner*innen und Brandenburger*innen. In diesen stecken wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Platin und Palladium, denn mehr als 60 Stoffe beinhaltet ein einzelnes Mobiltelefon. Diese Stoffe können recycelt werden! 2022 wurden weltweit ca. 1,2 Milliarden Handys verkauft. Zusammen enthalten sie unvorstellbare zwei Tonnen Palladium, 20 Tonnen Gold und 8.000 Tonnen Kupfer. Vor diesem Hintergrund entstand die Handyaktion Berlin-Brandenburg als Teil der bundesweiten Handyaktion. Initiiert wurde sie von INKOTA, dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), dem Verbund Entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen Brandenburgs e.V. (Venrob), der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e.V. (KATE) und dem Umweltbüro der Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz. Sie alle machen auf die ökologischen und sozialen Folgen des Handykonsums aufmerksam und rufen zum Sammeln gebrauchter Mobiltelefone auf – um sie einem fachgerechten Recycling zuzuführen. So schützen wir wertvolle Ressourcen!

Die Rohstoffe werden oft in Ländern des Globalen Südens abgebaut, zum Beispiel in Peru, in Ghana, in der Demokratischen Republik Kongo oder in Indonesien. Die Arbeitsbedingungen sind meist prekär. Das bedeutet: Es gibt keinen Arbeitsschutz und die Arbeit wird nicht angemessen vergütet.

Die gesammelten Handys werden fachgerecht entsorgt. So schützen wir gemeinsam wertvolle Rohstoffe und auch Menschenrechte. Denn der Rohstoffabbau ist nach wie vor ein dreckiges, giftiges Geschäft, da mit der Produktion neuer Mobiltelefone und dem Abbau notwendiger Metalle noch viel zu oft Menschenrechtsverletzungen und
Umweltzerstörung einhergehen.

Damit muss Schluss sein! Ein erster Schritt: Wiederverwenden, was bereits da ist! Die Erlöse der Sammelaktion fließen in das Projekt „Wasser kennt keine Grenzen“. Hier unterstützt INKOTA Partnerorganisationen, die sich gegen die Wasserverschmutzung, die durch den Abbau von Gold und Silber verursacht wird, einsetzen.

Auch die Kirchengemeinden Baumschulenweg und Johannisthal beteiligen sich an dieser Sammelaktion. Also: Schublade auf und Handys in die Box! Die Sammelboxen stehen im Gemeindehaus Baumschulenweg und in der Kirche Johannisthal bereit.
Bitte beachten Sie, dass die Handys OHNE Akku gesammelt werden. Entfernen Sie daher die Akkus, bevor Sie das Handy in die Box werfen.

Vielen Dank!
Jeannette Hoffmann

Klimateam in Johannisthal

Die menschengemachte Klimakrise erfordert Veränderung durch die ganze Gesellschaft – und das schnellstmöglich. Wir alle müssen neue Wege gestalten, um Gottes Schöpfung – unseren Lebensraum – zu bewahren.

Deshalb werden wir lokal aktiv: Wir wollen die verschiedenen Bereiche des Gemeindelebens unter die Lupe nehmen und prüfen, an welchen Stellen wir nachhaltiger, ressourcenschonender, fairer und ökologischer handeln können. Wie können wir Energie und CO2-Emissionen einsparen? Welche Produkte sind nachhaltig(er)? Was können wir miteinander teilen, anstatt es mehrfach kaum genutzt zu besitzen? Vielfach gibt es schon Vorbilder, denen wir folgen und damit Teil der Veränderung werden können.

Wer hat Lust, sich mit uns auf die Suche zu machen? Wir treffen uns ab jetzt regelmäßig am letzten Montag des Monats und freuen uns auf Menschen, die sich uns anschließen und mitgestalten möchten.

Wer Interesse hat, kann sich hier anmelden: johanna.werner[@]gemeinsam.ekbo.de

Auf diesem Weg sammeln wir auch gerne Ideen und Erfahrungen.

Wir, das sind derzeit:

Anne Kilgus (Umweltbeauftragte) und Johanna Werner (GKR)

Die erste Neuerung haben wir uns von der Gemeinde Baumschulenweg abgeschaut. Im Flur zum Gemeindesaal gibt es nun auch in Johannisthal einen Ort zum „Teilen statt Kaufen“:

Ein Bücherfenster – klein aber fein:
Nimm etwas mit oder leg etwas rein.
Und ist der Platz hier grad‘ zu schmal
probiere es beim nächsten Mal.