Archiv der Kategorie: Klimateam

Alte Phones smart nutzen

Geschätzte 14 Millionen Handys schlummern in den Schubladen der Berliner*innen und Brandenburger*innen. In diesen stecken wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Platin und Palladium, denn mehr als 60 Stoffe beinhaltet ein einzelnes Mobiltelefon. Diese Stoffe können recycelt werden! 2022 wurden weltweit ca. 1,2 Milliarden Handys verkauft. Zusammen enthalten sie unvorstellbare zwei Tonnen Palladium, 20 Tonnen Gold und 8.000 Tonnen Kupfer. Vor diesem Hintergrund entstand die Handyaktion Berlin-Brandenburg als Teil der bundesweiten Handyaktion. Initiiert wurde sie von INKOTA, dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), dem Verbund Entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen Brandenburgs e.V. (Venrob), der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e.V. (KATE) und dem Umweltbüro der Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz. Sie alle machen auf die ökologischen und sozialen Folgen des Handykonsums aufmerksam und rufen zum Sammeln gebrauchter Mobiltelefone auf – um sie einem fachgerechten Recycling zuzuführen. So schützen wir wertvolle Ressourcen!

Die Rohstoffe werden oft in Ländern des Globalen Südens abgebaut, zum Beispiel in Peru, in Ghana, in der Demokratischen Republik Kongo oder in Indonesien. Die Arbeitsbedingungen sind meist prekär. Das bedeutet: Es gibt keinen Arbeitsschutz und die Arbeit wird nicht angemessen vergütet.

Die gesammelten Handys werden fachgerecht entsorgt. So schützen wir gemeinsam wertvolle Rohstoffe und auch Menschenrechte. Denn der Rohstoffabbau ist nach wie vor ein dreckiges, giftiges Geschäft, da mit der Produktion neuer Mobiltelefone und dem Abbau notwendiger Metalle noch viel zu oft Menschenrechtsverletzungen und
Umweltzerstörung einhergehen.

Damit muss Schluss sein! Ein erster Schritt: Wiederverwenden, was bereits da ist! Die Erlöse der Sammelaktion fließen in das Projekt „Wasser kennt keine Grenzen“. Hier unterstützt INKOTA Partnerorganisationen, die sich gegen die Wasserverschmutzung, die durch den Abbau von Gold und Silber verursacht wird, einsetzen.

Auch die Kirchengemeinden Baumschulenweg und Johannisthal beteiligen sich an dieser Sammelaktion. Also: Schublade auf und Handys in die Box! Die Sammelboxen stehen im Gemeindehaus Baumschulenweg und in der Kirche Johannisthal bereit.
Bitte beachten Sie, dass die Handys OHNE Akku gesammelt werden. Entfernen Sie daher die Akkus, bevor Sie das Handy in die Box werfen.

Vielen Dank!
Jeannette Hoffmann

Petition für einen Reparatur-Bonus

Das Netzwerk INKOTA e. V. und der Runde Tisch Reparatur haben eine Petition
ins Leben gerufen, die aus unserer Sicht unterstützenswert ist: Sie fordern einen
von der Bundesregierung geförderten Reparaturbonus. Das wäre ein guter Ansatzpunkt, um Ressourcen zu schonen, Elektroschrottberge zu verringern und das Klima zu schützen. Daher ist ein herstellerunabhängiges Recht auf Reparatur
notwendig. Es basiert auf:

  1. Reparaturfreundlichem Produktdesign
  2. Zugang zu Ersatzteilen
  3. Zugang zu Informationen (wie reparaturrelevanten Informationen, Diagnosetools, Sichtbarmachung von Reparaturmöglichkeit und Transparenz über die Reparierbarkeit von Produkten)

Obwohl sich die Bunderegierung im Koalitionsvertrag zur Senkung des Rohstoffverbrauchs sowie zum Recht auf Reparatur bekennt, hakt es laut der Initiatoren noch an der Umsetzung. Daher fordern sie nun Umweltministerin Steffi Lemke, Finanzminister Christian Lindner und Justizminister Marco Buschmann mit einer Petition in Form einer Unterschriftensammlung zum Handeln auf.

Wenn auch Sie diese Petition unterstützen wollen, haben Sie die Möglichkeit, an unserer Klimateam-Infotafel im Kirchsaal Johannisthal zu unterschreiben oder aber Online zuzustimmen unter:

www.inkota.de/reparaturbonus

Die Aktion läuft bis Ende Oktober, wir schicken die Unterschriftenlisten dann an INKOTA und freuen uns über Ihre Unterstützung.

Jeannette Hoffmann
für das Klimateam

Unsere FAIRantwortung

Der Bezirk Treptow-Köpenick kann sich seit 2019 offiziell „Fairtrade-Town“ nennen, denn seitdem verfolgt er eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie und trägt ein Siegel, das insbesondere für die ökofaire Beschaffung von Produkten steht.

Fair handeln heißt Verantwortung zu übernehmen für gute Arbeitsbedingungen, ökologische Standards und faire Löhne in den Erzeugerländern von beispielsweise Kaffee und Kakao. Diverse Einrichtungen und Gemeinschaften des Bezirks haben sich mit dem Thema beschäftigt und sich für den Verkauf oder die Verwendung von Fairtrade-Produkten entschieden. Ein online einsehbarer Einkaufs- und Akteurswegweiser listet alle teilnehmenden Betriebe, Schulen, Vereine und Kirchengemeinden auf.

Sechs von 27 Gemeinden der kommunalen Ökumene Treptow-Köpenick haben ebenfalls ihr Handeln an fairen Kriterien ausgerichtet und damit das Siegel „faire Gemeinde“ erworben. Die Kirchengemeinde Baumschulenweg ist eine davon.

Fest steht: Unser Handel(n) zieht weite Kreise: Wir verwenden Produkte aus aller Welt für unser tägliches Leben und mit jedem Kauf entscheiden wir bewusst oder unbewusst, wohin unser Geld fließt. Geht es an Kaffeebauern, denen ein guter Preis für ihre Ware angeboten wird und die davon ihre Familien ernähren können? Kaufen wir Schokolade, ohne darüber nachzudenken, dass der herstellende Betrieb ausbeuterische Verhältnisse und Kinderarbeit akzeptiert?

Etwas Gewohntes zu verändern, bedeutet erstmal eine Umstellung. Sich länger damit auseinandersetzen, informieren, einen anderen (Um-)Weg nehmen und etwas mehr dafür ausgeben. Wieviel Cent mehr sind uns die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen wert, die Kakao und Kaffee anbauen, damit wir diese Genussmittel jederzeit zur Verfügung haben?

Lassen Sie uns fair handeln! Gleich hier vor Ort und ab sofort übernehmen wir globale Verantwortung, indem wir die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee, Tee und Schokolade in unserer Gemeinde ganz bewusst zur Gewohnheit werden lassen. Die Voraussetzungen sind mehr als günstig: Es gibt das fairtrade-Siegel als Wegweiser, das uns versichert: Hier wurden die Bedingungen überprüft. Wir haben einen kleinen feinen Weltladen direkt in der Nachbargemeinde Baumschulenweg und auch diverse Supermärkte in der Umgebung bieten fair gehandelte Produkte an.

Wir als Klimateam können uns sehr gut vorstellen, für unsere Gemeinde zukünftig auch noch weitere neue Handlungswege zu erarbeiten und umzusetzen, die es braucht, um als „faire Gemeinde“ ausgezeichnet zu werden. Wenn Sie sich mit uns auf den Weg machen wollen, melden Sie sich gerne. An unserer Klimatafel in der Kirche finden Sie unseren Kontakt, Informationen zum Siegel „faire Gemeinde“ und den „Klimakasten“ für Ihre Vorschläge.

Auf jeden Fall sehen wir uns beim Sommerfest am 24. Juni: Unser Bücherfenster wird zu diesem Anlass auf einen Bücherstand ausgeweitet. Beim „Upcycling für alle“ werden wir aus alten Kalenderblättern feine neue Dinge falten. Beide Angebote sind generationenübergreifend, barrierearm und vielfältig.

Johanna Werner aus dem Klimateam

Klimateam in Johannisthal

Die menschengemachte Klimakrise erfordert Veränderung durch die ganze Gesellschaft – und das schnellstmöglich. Wir alle müssen neue Wege gestalten, um Gottes Schöpfung – unseren Lebensraum – zu bewahren.

Deshalb werden wir lokal aktiv: Wir wollen die verschiedenen Bereiche des Gemeindelebens unter die Lupe nehmen und prüfen, an welchen Stellen wir nachhaltiger, ressourcenschonender, fairer und ökologischer handeln können. Wie können wir Energie und CO2-Emissionen einsparen? Welche Produkte sind nachhaltig(er)? Was können wir miteinander teilen, anstatt es mehrfach kaum genutzt zu besitzen? Vielfach gibt es schon Vorbilder, denen wir folgen und damit Teil der Veränderung werden können.

Wer hat Lust, sich mit uns auf die Suche zu machen? Wir treffen uns ab jetzt regelmäßig am letzten Montag des Monats und freuen uns auf Menschen, die sich uns anschließen und mitgestalten möchten.

Wer Interesse hat, kann sich hier anmelden: johanna.werner[@]gemeinsam.ekbo.de

Auf diesem Weg sammeln wir auch gerne Ideen und Erfahrungen.

Wir, das sind derzeit:

Anne Kilgus (Umweltbeauftragte) und Johanna Werner (GKR)

Die erste Neuerung haben wir uns von der Gemeinde Baumschulenweg abgeschaut. Im Flur zum Gemeindesaal gibt es nun auch in Johannisthal einen Ort zum „Teilen statt Kaufen“:

Ein Bücherfenster – klein aber fein:
Nimm etwas mit oder leg etwas rein.
Und ist der Platz hier grad‘ zu schmal
probiere es beim nächsten Mal.