Angedacht

Manchmal wünsche ich ihn an meiner Seite. Einen Menschen, der Hoffnung hat, und der Gott nahe steht. Gerade in Zeiten wie diesen. Mit all den „Ich-will“ und „Du-musst“-Rufen, die gewaltig und vielfach gewalttätig durch die Straßen dringen. Mit all den sorgenvollen und schmerzverzerrten Gesichtern. Um mich herum und auf all den Bildern, die auf mich einströmen, sobald ich die aktuellen Nachrichten lese. Da wäre es so schön, einen solchen Menschen um mich zu haben. Ein Trotzdem-Mensch: ein Mensch, der trotzdem Hoffnung hat. Der trotzdem lächelt. Der trotzdem spricht: „Gott ist anders. Gott ist barmherzig.

Vielleicht würde ich mich zunächst aufbäumen. Und sagen: „Der Mensch erdenkt sich doch seinen eigenen Weg. Er ist selbst schlau und weise. Und hat doch fast alles in der Hand.“ Und dann würde ich heftig mit dem Kopf schütteln. Doch weil er ein Trotzdem-Mensch ist, dieser Mann Gottes, würde er sich nicht verunsichern lassen. Er würde sagen: „Der Mensch erdenkt sich zwar seinen Weg, aber er kann trotzdem seinen Schritt lenken lassen“. Und auf meinen fragenden Blick, wie so etwas denn aussehen könnte, würde er anfangen, gemeinsam mit mir zu träumen:

Ein Gerichtsverfahren würde er mir zeigen: Das Papier mit dem Urteil auf dem Tisch der Richterin ist bereits unterschrieben. Noch ehe der Angeklagte überhaupt gehört wird. Die Richterin weiß, was sie zu tun hat. Schließlich ist sie von oberster Stelle instruiert worden. Ich blicke auf die geweiteten Augen des Angeklagten und höre meinen Trotzdem-Menschen sagen: „Noch eine kleine Weile und die Elenden werden sich freuen.“ Und dann sehe ich, wie die Richterin von ihrem Papier aufblickt. Sie sieht auf den Angeklagten und schaut ihn lange, sehr lange an. Sie erkennt die Angst des Angeklagten und stellt unmittelbar eine Frage. Eine offene Frage. Und dann noch eine und noch eine. Der Angeklagte antwortet zunächst zögerlich, dann wird er etwas mutiger, vielleicht auch etwas hoffnungsvoller und erzählt. Ganz klar. Ohne zu dramatisieren. Ohne zu beschönigen. Und die Richterin hört aufmerksam zu. Sie wird nachdenklich und ist es noch, als der Verteidiger spricht. Und am Ende der Verhandlung gibt es ein gerechtes Urteil. Die Richterin hat beide Seiten gehört. Das Papier ist vergessen.

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.

Mein Trotzdem-Mensch und ich träumen weiter: Ich sehe ein Klassenzimmer. Mit vielen Schülern. Einige von ihnen fallen auf. Sie haben andere Normen als die anderen. Sie kleiden sich anders, tragen einen sechszackigen Stern um den Hals oder eine kleine Kappe auf dem Kopf. Sie feiern andere Feste und sprechen von Gott. Ich sehe Zettelchen verteilen und hämische Blicke in Richtung dieser Sternenträger. „Warte nur, bis die Schule aus ist“, höre ich eine Mitschülerin murmeln. Ich blicke auf die verunsicherten Augen des Mädchens, dem diese Worte gelten, und höre meinen Trotzdem-Menschen sagen: „Noch eine kleine Weile und die Elenden werden sich freuen.“ Und dann sehe ich, wie einer von den Zettelchen-Schreibern plötzlich aufblickt. Er sieht das Zittern des Mädchens mit dem Stern um den Hals und erinnert sich an frühere Geschichten, wo diese Sternträger ebenfalls ausgegrenzt wurden, sogar Schlimmeres mit ihnen gemacht wurde, als sie jetzt nach der Schule planen. Warum eigentlich, fragt er sich plötzlich. Was ist denn so falsch an dem, was diese Mitschüler tun oder glauben? Oder ist es doch die Herkunft? Gibt es einen Ort auf dieser Welt, an dem wertlose Menschen wohnen?

Der Mitschüler wartet. Auf den nächsten Redebeitrag des Mädchens. Und dann hört er zu, was sie zu sagen hat. Wie sie die Dinge sieht. In der Pause geht er nach einigem Zögern auf sie zu und fragt. Fragt auch, woran sie glaubt. Sie will erst eine sarkastische Antwort geben, aber antwortet dann doch ganz ruhig und geduldig. Sie ist stolz auf ihren Glauben und auf ihre Familie. Der Mitschüler mit dem Zettel in der Hand wird nachdenklich. Und als nach der Pause ein weiterer Zettel auf seinem Tisch landet, sehe ich, wie er ihn zerreißt.

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.
(Sprüche 16,9)

Liebe Gemeinde,
manchmal nehmen die Konflikte um uns herum kein Ende, ja nehmen sogar noch zu mit durchaus bedrohlichen Ausmaßen. Und dennoch glaube ich fest daran, dass Gott auch darin das letzte Wort hat und behält – und dass wir, die wir an Ihn glauben, an diesem heilvollen Ausgang mitwirken können. Gottes Geist wirkt auch heute noch in uns und mit uns und ich wünsche Ihnen, dass Sie dessen Leuchtkraft gerade jetzt immer wieder erleben – in Begegnungen, die Ihnen wohltun, in Gottes Wort, das Sie tröstet, und in Möglichkeiten wie den obigen, den Geschichten des Lebens zu einem guten Ende zu verhelfen. Denn Jesus Christus verhieß uns:

Ich habe zu euch geredet, dass meine Freude in euch sei, und eure Freude vollkommen werde.
(Johannes 15,11)

In diesem Sinne grüßt Sie Ihre
Pfarrerin Franziska Roeber.

Bericht aus dem GKR Johannisthal

– Pfarrstelle – Ostern – FeierAbend – Konfirmation und Pfingsten – GKR Wahlen –

Liebe Gemeinde,
wir freuen uns sehr, dass unsere Pfarrerin Juliane Bach auch nach Ihrer Entsendungszeit in unserer Gemeinde bleiben möchte. Der GKR hat sich dafür ausgesprochen, nach gleichlautendem Beschluss durch den Pfarrsprengelrat, das Konsistorium zu bitten, Juliane Bach im Zuge eines verkürzten Besetzungsverfahrens mit der Pfarrstelle in Johannisthal zu betrauen. Der GKR dankt Juliane Bach für die bisher geleistete Arbeit und ihr Engagement für unsere Kirchengemeinde und wir freuen uns auf die zukünftige weitere Zusammenarbeit.

Dr. Matthias Krüger

Und noch viel mehr gibt es zu berichten: der Sommer hält langsam Einzug in Berlin – und wie so oft überrascht er uns mit seiner Unberechenbarkeit. Gerade das macht ihn aber auch so besonders! Bevor wir uns ganz auf die warme Jahreszeit einlassen, möchte ich gemeinsam mit Ihnen auf die schönen Erlebnisse der vergangenen Frühlingsmonate zurückblicken.

Ein besonderer Moment war der Gründonnerstag: Zum ersten Mal seit langer Zeit konnten wir wieder einen Gottesdienst mit Tischabendmahl in unserer Gemeinde feiern. Viele Menschen fanden an diesem Tag den Weg in unseren Gemeindesaal und erlebten zusammen einen bewegenden Gottesdienst. Auch an den Ostertagen war unsere Kirche gut besucht – von Jung und Alt. Unsere Pfarrerin Juliane Bach erzählte eindrucksvoll von der Auferstehung Jesu.

Am Ostersonntag haben wir dann auf eine neue Veranstaltungsreihe hingewiesen, die seit Mai 2025 regelmäßig in unserer Gemeinde stattfindet: die „FeierAbende“. Im Wechsel mit den „30 Minuten Andacht und Musik zum Wochenausklang“ laden wir alle zwei Wochen freitags um 18 Uhr zum „FeierAbend“ ein. Die Idee dazu entstand auf der GKR-Rüste im Januar, als wir – Juliane Bach, Alexander Mattern, Johanna Werner und ich – überlegt haben, wie wir ein abwechslungsreiches Programm für unsere Gemeinde und die Menschen in Johannisthal gestalten können.

Der Auftakt am 9. Mai war ein Spieleabend, bei dem sich GKR-Vorsitzender und Pfarrerin bei Spielen wie „Zug um Zug“ duellierten und alle Spielfreudigen auf ihre Kosten kamen. Am 23. Mai haben wir gemeinsam internationale Teigtaschen gekocht, Rezepte ausgetauscht, viel gelacht und unsere Leidenschaft fürs Kochen geteilt. Auch der Filmabend am 6. Juni war ein voller Erfolg: Über zwanzig Menschen schauten gemeinsam „Almanya – Willkommen in Deutschland“, naschten Popcorn und tauschten sich angeregt aus. Das nächste „FeierAbend“-Event fand am 20. Juni statt. Wir feierten gemeinsam einen „Midsommer“-Abend – mit Tischtennis, Lagerfeuer, Stockbrot und Musik. Und es wird weitergehen – Kommen Sie gerne vorbei!

Ein weiteres schönes Erlebnis möchte ich mit Ihnen teilen: Am 8. Juni feierten zahlreiche Menschen aus unserem Pfarrsprengel in der Kirche zum Vaterhaus Baumschulenweg Pfingsten – und die Konfirmation von 23 Jugendlichen, die „Ja“ zu Gott gesagt haben. Es war ein sehr bewegender Gottesdienst. Ich hoffe sehr, dass sich unsere frisch konfirmierten Jugendlichen als neue Mitglieder in unserer Gemeinde willkommen und wohl fühlen. Wir empfangen Euch mit offenen Armen und freuen uns darauf, gemeinsam mit Euch Glauben und Gemeinschaft zu erleben. Für Euren weiteren Weg wünsche ich Euch viel Freude, Mut und Gottes Segen – möge unsere Gemeinde ein Ort sein, an dem ihr Euch zuhause fühlt und Eure eigenen Spuren hinterlassen könnt.

Zum Schluss möchte ich noch ein persönliches Anliegen ansprechen: Am ersten Adventssonntag, dem 30. November, finden die Wahlen für den Gemeindekirchenrat statt. Ich selbst wurde 2019 im Alter von 17 Jahren in den GKR gewählt und engagiere mich seitdem für unsere Gemeinde. Die letzten sechs Jahre waren nicht immer einfach, aber sie haben mich geprägt und mir viel beigebracht. Dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb meine Bitte an Sie: Wenn Sie Lust haben, sich stärker in das Gemeindeleben einzubringen, hinter die Kulissen zu schauen und aktiv mitzugestalten, melden Sie sich gerne im Kirchenbüro und lassen sich zur Wahl aufstellen. Oder schlagen Sie jemanden vor, den Sie für geeignet halten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Genießen Sie den Sommer und nehmen Sie gerne an den vielfältigen Angeboten der kommenden Monate teil.

Herzliche Grüße aus dem GKR
Ihre Smilla Braumann

Jugendchor

Hallo,

ich bin Jakob Espe.

Ich werde in Zukunft den Jugendchor in Treptow und Baumschulenweg leiten. Ich bin 16 Jahre alt und habe selber vor ein paar Jahren bei Barbora im Kinderchor gesungen. Seitdem hat Musik für mich eine große Bedeutung erlangt. Ich freue mich über jeden, der kommt und auf unsere zukünftigen Projekte.

Was Euch erwartet:

  • Proben in Baumschulenweg (Baumschulenstr. 82-83) oder nach Absprache manchmal in Treptow (Plesser Str. 4)
  • spannende Musikprojekte – verschiedene Musikstile
  • singen a capella – mit Klavierbegleitung – mit Orchester
  • chorische Stimmbildung
  • Chorfahrt – Solo-Auftritte – Auftritte in Zusammenarbeit mit anderen Chorgruppen (Jugendchor Köpenick, Singschule Treptow, Kantorei Baumschulenweg/Treptow)
  • gemeinsames Singen stärkt den Zusammenhalt – starke Gemeinschaft

Auf bald, Jakob Espe


Angedacht

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe unseres Gemeindegrußes möchte ich einen besonderen Fokus auf die Monatssprüche für Mai und Juni legen. Diese biblischen Worte begleiten uns durch die kommenden zwei Monate und können Inspiration und Orientierung für unseren Alltag und unser Gemeindeleben geben.

Der Maispruch aus dem Buch Joel erinnert uns an unsere Verbundenheit mit der Schöpfung und unsere Verantwortung für die Umwelt. Im Juni richtet der Spruch aus der Apostelgeschichte unseren Blick auf die Überwindung von Grenzen und den Wert jedes einzelnen Menschen. Beide Texte sprechen auf ihre Weise in unsere heutige Zeit hinein.

Monatsvers Mai:

„Zu dir rufe ich, Herr; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.“ (Joel 1,19-20)

In diesen Versen spricht jemand, der eine große ökologische Krise miterlebt. Dürre und Feuer haben das Land verwüstet. Hier wird eine Verbundenheit zwischen Menschen und Tieren dargestellt – gemeinsam erleben sie die Notlage unserer Umwelt.

Was mich besonders berührt: Diese Worte könnten auch heute geschrieben sein. Austrocknende Bäche, anhaltende Dürren, Waldbrände – solche Ereignisse kommen immer häufiger vor. Und nicht nur wir Menschen spüren die Folgen. Die gesamte Natur leidet mit uns.

Der Text gibt uns aber auch Hoffnung: Nach der Dürre kommt wieder Regen
nach schweren Zeiten folgen bessere.

„Die Auen in der Steppe grünen wieder, und die Bäume bringen ihre Früchte.“

Diese Hoffnung auf Erneuerung können wir in unser Handeln einfließen lassen. In unseren Gemeinden erleben wir erfreulicherweise Wachstum und Erneuerung – besonders durch die Taufen und Konfirmationen, die in diesen Monaten stattfinden. Jeder neue Mensch in unserer Gemeinschaft bereichert uns und bringt frische Perspektiven.

Umweltbewusstes Handeln hat in unseren Gemeinden bereits Tradition: Die Gemeinde Baumschulenweg engagiert sich schon lange durch die Initiative „Faire Gemeinde“ und den Eine-Welt-Laden für nachhaltiges Handeln. Auch in der Johannisthaler Gemeinde liegt nun seit einiger Zeit ein besonderer Fokus auf diesem Thema, und bald wird auch sie als „Faire Gemeinde“ zertifiziert.

Monatsvers Juni:

„Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“ (Apostelgeschichte 10,28)

Dieser Satz markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der frühen Geschichte des Christentums. Petrus, ein Mann mit starken Überzeugungen, lernt hier eine grundlegende Lektion: Niemand sollte ausgegrenzt werden. Damals gab es tiefe gesellschaftliche Gräben zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Manche Menschen galten als „unrein“ und wurden gemieden. Gemeinsame Mahlzeiten waren oft unmöglich, weil kulturelle Unterschiede und Traditionen die Menschen voneinander trennten.

In diesem Moment erlebt Petrus eine Vision, die sein Denken verändert. Er versteht: Was Gott geschaffen hat, soll kein Mensch als minderwertig bezeichnen. Kurz darauf besucht er Menschen, die er zuvor gemieden hätte, und erlebt, wie Grenzen überwunden werden.

Diese Geschichte ist heute aktueller denn je. Noch immer ziehen wir Grenzen zwischen „uns“ und „den anderen“. Noch immer werden Menschen aufgrund verschiedener Merkmale ausgeschlossen oder übersehen. Doch die Botschaft ist klar: Wir sollen eine offene Kirche sein, in der sich jede*r willkommen fühlt!

In unseren Gemeinden wollen wir aktiv für Inklusion eintreten. Der Sommer mit seinen Festen und Begegnungen bietet dafür gute Möglichkeiten! Wir laden alle ein, unsere offenen Türen zu nutzen und Teil unserer Gemeinschaft zu werden.

Besonders die musikalischen Angebote sollen Brücken bauen. Musik spricht eine universelle Sprache, die alle verstehen können. Chormusik und Konzerte im Sommer, sowie der Kantategottesdienst sind Orte der Begegnung für Menschen jeder Herkunft und Lebenssituation. Hier spricht Musik ins Herz hinein.

Ich wünsche Ihnen und uns wunderbare Frühlingsmonate!

Juliane Bach

Bericht aus dem GKR Johannisthal

– Danke – Erbbaurecht – Räume für alle – Sanierung Villa –
– FeierAbend – Faire Gemeinde – Seelsorge und Besuchsdienst –

Liebe Gemeinde,

viele von uns haben sich bei der Gemeindeversammlung am 6. April gesehen und ausgetauscht. Für die, die nicht dabei sein konnten, hier eine Zusammenfassung der vielen Aspekte, die mir erneut vor Augen geführt haben, wie lebendig und von vielen Herzen und Händen getragen unsere Gemeinde ist und wie diese dadurch auch in unsere Umgebung hinauswirkt.

Deshalb an dieser Stelle zunächst DANKE an alle, die ihre Kraft und ihr Tun unserer Gemeinde widmen: sich engagieren, sorgen, hegen und pflegen, mitdenken, gestalten, handarbeiten und handwerken, spielen, musizieren und singen, achtsam sind, spenden, zuhören, in oder aus der Bibel lesen und Gottesdienste feiern. DANKE all den Menschen mit besonderer Verantwortung, im kirchlichen Hauptamt, dem GKR oder einem der vielen Ausschüsse, deren Einsatz häufig nicht so sichtbar, aber sehr wertvoll ist.

Aus dem Bericht des GKR-Vorsitzenden Dr. Matthias Krüger:

Der notariell unterzeichnete Erbbaupachtvertrag befindet sich weiterhin im Vollzug. Seit Juli 2024 erhalten wir von der Sterndamm GmbH das vereinbarte Nutzungsentgelt, welches nach Wirksamwerden des Erbbaurechtes in den Erbbauzins überführt wird.

Als nächster wichtiger Schritt soll der Besitz an Gebäude und Teilfläche nun am 01.09.2025 an die Sterndamm GmbH übergehen. Es wird eine Grundstückabtrennung erfolgen, wobei sichergestellt ist, dass wir im Zuge eines Wegerechtes den Hochzeitsweg zur Kirche weiterhin nutzen können. Ab dem Zeitpunkt der Besitzübergabe muss in den darauffolgenden sechs Monaten der Bauantrag für die Errichtung der beiden Wohnhäuser durch die Sterndamm GmbH gestellt werden. Sobald Bau- und Abrissgenehmigung erteilt sind, wird der volle Erbbauzins gezahlt. Insgesamt werden wir also mit den Einnahmen aus dem Erbbauzins eine solide Ertragslage haben.

Bis zur Besitzübergabe muss Raum für die Arbeit mit den Kindern im Kirchengebäude geschaffen werden. Ein Anfang wurde bereits mit dem Frühjahrsputz gemacht, bei dem im Abstellraum Platz geschaffen wurde. Wir machen uns derzeit Gedanken, wie wir die Arbeit mit Kindern und alle anderen Gemeindegruppen in unseren vorhandenen Räumen umsetzen können. Dafür wollen wir alle etwas zusammenrücken und mit einem übersichtlichen Raumbelegungsplan arbeiten.

Die Sanierung unserer Villa schreitet sichtbar stetig voran. Aktuell sind nun die Holzvertäfelungen im Aufbau. Die Fertigstellung wird derzeit Mitte/Ende Juli erwartet, sodass wir damit rechnen, ab Oktober 2025 vermieten zu können. Der GKR-Vorsitzende berichtete von einer wertvollen Zusammenarbeit mit Architekten und Bauleitung und dankte Lars Mönch aus dem Bauausschuss für sein Engagement mit viel technischem Verstand und Expertise. Im Ergebnis sind wir stolz darauf, dass die Bausubstanz zukunftsweisend wiederhergestellt werden konnte und die Mieteinnahmen der Villa in den nächsten 20 bis 30 Jahren unserer Gemeinde als finanzielle Grundlage dienen werden.

Noch ganz neu ist eine Veranstaltungsreihe, zu der Smilla Braumann und Alexander Mattern informiert haben:

Von Mai bis Juli laden wir Sie erstmalig an regelmäßigen Terminen jeweils freitags zum sogenannten FeierAbend ein, mit dem wir Menschen generationenübergreifend für geselliges, informatives, spielerisches und unterhaltsames Miteinander begeistern wollen. Seien Sie neugierig und kommen Sie vorbei! Sie können auch unser Planungsteam mit Ideen sowie bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützen. Melden Sie sich einfach bei Pfarrerin Bach oder im Kirchenbüro.

Aus dem Klimateam unserer Gemeinde kommt die Nachricht, dass der Antrag auf das Siegel „Faire Gemeinde“ nun beim Ökumenischen Zentrum der EKBSO eingereicht ist. Wir werden im Laufe des Jahres Rückmeldung erhalten und ggf. nach erfolgreicher Prüfung in einem Festgottesdienst das Siegel erhalten. Dies belohnt das Engagement unserer Gemeinde, sich für soziales, ökologisches und faires Verhalten regional und global einzusetzen und erinnert uns daran, unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Pfarrer i.R. Sommer berichtete von der Seelsorge im FSE-Pflegeheim, die er, Pfarrer i.R. Iskraut sowie Frau Hirthe in Einzelgesprächen und mit regelmäßigen Gottesdiensten anbieten.

Die Menschen dort sind für diese Begegnungen sehr dankbar. Mit einem Besuch, Zeit für Gespräche und Gebet oder einer gemeinsamen Runde im Garten erfahren Menschen sich (wieder) als Teil der Gemeinde und Gesellschaft. Dieser traditionelle christliche Liebesdienst an unseren Nächsten ist in diesen Zeiten ganz besonders wichtig. Gesucht werden Menschen, die sich dem Besuchsdienst anschließen und ab und an etwas Zeit an andere verschenken wollen.

Eine schöne Frühlingszeit in unserer Gemeinde wünscht Ihnen, verbunden mit herzlichen Grüßen aus dem GKR,

Johanna Werner

Kontemplationsabende in der Kirchengemeinde Johannisthal

„Gib mir ein hörendes Herz“ (nach 1. Könige 3,9)

Seit einem halben Jahr treffen sich mit mir einige Menschen aus der Gemeinde und Nachbarschaft zu einem Meditationsabend in der Johannisthaler Kirche. Jeden 1. und 3. Montag im Monat hat der Übungsabend in Stille folgenden Ablauf:

Jeder sucht sich einen Platz mit einer selbst mitgebrachten Matte, einem Sitzkissen oder Hocker sowie eventuell mit Kissen und Decke.

Um 19 Uhr beginnen wir mit sanften Lockerungsübungen. Anschließend legen sich die Teilnehmenden auf eine Matte und richten die Aufmerksamkeit nach innen. Meine Worte begleiten sie bei ihrer Reise durch den Körper. Ich weise auf den Atem und einzelne Körperregionen hin, die nach und nach durchwandert werden. Diese körperliche Wahrnehmungsübung (Embodiment) dauert etwa eine halbe Stunde. Danach gehen wir zu einfachen, langsamen Yogastellungen über, wobei dem Atemfluss besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Es folgt eine Pause bis 20:30 Uhr, in der wir in der Gemeindeküche Tee
trinken. Danach beginnt die Meditation im Sitzen. Manche nutzen einen
Stuhl, andere ein Meditationskissen oder einen Hocker. Für den freien Fluss des Atems ist eine aufrecht-ausbalancierte Wirbelsäule wichtig. Die Meditation wird mit einem Gong ein- und ausgeleitet.

Zur Meditation, die ein sich Einlassen auf den Augenblick bedeutet, gebe ich manchmal einen Impuls. Dann heißt es, sich 25 Minuten der Stille zu überlassen. Nach dem Gong gehen wir 10 Minuten meditativ und schweigend durch die Kirche. Anschließend folgt
eine zweite Meditationsrunde von 25 Minuten im Sitzen.

Diese Kombination meditativer Übungen ist eine Schulung der Achtsamkeit. Sie ist zugleich eine Gesundheitsübung, deren positive Wirkung vielfach belegt ist. Vor allem aber ist sie für mich eine spirituelle Übung:

„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“
(1 Kor 3,16).

Durch diese Übungen kommen wir in Resonanz mit unserem Körper. Er wird uns vertraut, ohne dass aufkommende Empfindungen, Gefühle oder Gedanken bewertet werden. An diesem Abend steigen wir aus der beschleunigten, oft rastlos laufenden Zeit Kontemplationsabende in der Kirchengemeinde Johannisthal aus. Wir hören einfach auf – und stattdessen öffnen wir uns der Stille. Indem wir dies gemeinsam tun, entsteht ein besonderer Raum der Resonanz, auch untereinander. Manchmal geschieht Neues und Unerwartetes.

„Gib mir ein hörendes Herz“ (1. Kön 3,9)

Diese Bitte schwingt bei jedem unterschiedlich mit. Die Kirche gibt dieser Suche nach Stille einen Rahmen. Spiritualität steht nicht losgelöst im Raum – sie braucht Orte. Die Kirche kann dabei Kraft und Halt geben. Es tut gut, in unserer Zeit etwas Verfügbares für das Unverfügbare zu haben.

Die Gruppe ist ein offenes Kirchenangebot. Wer zum ersten Mal kommt, sollte möglichst bereits um 18:30 Uhr da sein.

Jan Podschus

Die nächsten Termine:

5. und 19. Mai 2025
2. und 16. Juni 2025

Angedacht

Vor Kurzem gab es die Situation, dass ein lieber Mensch besorgt um mich war. Ich war darüber sehr berührt und ich habe mich dabei wohl gefühlt. Ein Freund macht sich Gedanken für und über mich und wünscht sich offensichtlich, dass es mir gut geht. Obwohl … vielleicht war es das noch nicht einmal. Es muss uns ja nicht immer gut gehen. Er war in diesem Moment in Gedanken bei mir. Und das hat mir gutgetan. Es tut gut, wenn andere immer wieder in Gedanken bei uns sind.

Es gibt solche Momente/Situationen (im Leben), die vor allem eines diagnostizieren: So wird es nicht ewig weitergehen. Das ist eigentlich nichts Neues. Die Endlichkeit unseres Lebens hier auf der Erde prägt unseren Alltag und unser Wissen und Handeln gehört zu dem Wenigen, wo wir Grenzen vielleicht verrücken, aber nicht abschaffen können.

Auch um es mir selbst bewusst zu machen, schrieb ich dem besorgten Freund: „Ich hab alles, was mensch zur Glückseligkeit braucht.“ Davon bin ich fest überzeugt. Den Segen Gottes kann ich persönlich jeden Tag spüren. Jeden Tag. Auch – oder vielleicht sogar gerade dann – wenn ich von solcher Diagnose erfahre, die bedeutet, dass ein Leben zu Ende geht.

Solche Situationen machen die gemeinsame Zeit wertvoller und sie helfen, im Alltag Prioritäten zu setzen. Aber darf ich mich glückselig fühlen, wenn ich weiß, dass jemand, den ich liebe, nicht mehr lange leben wird? Darf ich mich still auf eine Beerdigung freuen, wenn ich den verstorbenen Menschen hier in meinem Leben vermissen werde?

Dann haben wir uns Sprachnachrichten geschickt. Ich habe mich gefreut, die Stimme des Freundes zu hören. Ich habe seine Nähe gespürt, (obwohl er weit weg war), und ich habe mich verbunden gefühlt, (obwohl es da noch andere Menschen gibt, deren Verbundenheit rein quantitativ auch ausreichen könnte). Da gab es kein Problem zu lösen, nichts zu erledigen und nichts zu schaffen.

In der ‚Männer-Bibel‘ von Richard Rohr steht auf der Seite 281:
„Je tiefer wir in das Mysterium von Christus eintauchen, desto durchlässiger wird die Grenze zwischen Freude und Leid, zwischen den Tränen der Freude und den Tränen der Traurigkeit. Für einen Mann, der sein Herz Gott geschenkt hat, gibt es am Ende nur noch eine Frage: „Erfülle ich Gottes Willen?“
Anders ausgedrückt: Helfe ich Gottes Menschen? Ob die Antwort darauf Glück oder Traurigkeit in uns auslöst, ist dann nicht mehr von Bedeutung. Darin liegt das Paradox unseres Glaubens: dass wir Freude empfinden können, wenn wir tiefgreifend mit oder für andere leiden, und dass wir Traurigkeit empfinden, wenn wir uns vom Schmerz der anderen abwenden und nicht daran teilhaben.“

Ihre Carmen Khan